Kroatien verbessert die Gesundheitskompetenz zur Verringerung der Salzaufnahme

Im Rahmen des umfassenden nationalen Projekts zur Gesundheitsförderung, „Eine gesunde Lebensweise“, hat Kroatien Maßnahmen umgesetzt, um den Menschen zu helfen, gesunde Nahrungsmittel zu wählen, und Lebensmittelhersteller darin zu bestärken, die Nahrungsmitteln zugesetzte Menge an Salz zu reduzieren.

Im Jahr 2015 lag die Salzaufnahme in Kroatien Schätzungen zufolge bei rund 11,6 Gramm täglich pro Person. Dies ist mehr als das Doppelte der von der WHO empfohlenen Menge. Die Salzaufnahme ist ein wichtiger Beitragsfaktor zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen, auf die in Kroatien rund 45% aller Todesfälle entfallen.

Als Gegenmaßnahme entwickelten das Kroatische Institut für öffentliche Gesundheit und das Gesundheitsministerium gemeinsam den Strategischen Plan für die Verringerung der Salzaufnahme. Ziel dieses Plans ist es, die tägliche Salzaufnahme um 4% jährlich zu verringern, von 11,6 Gramm im Jahr 2015 auf 9,3 Gramm im Jahr 2019.

Leicht verständliche Nährwertkennzeichnung kann Verbrauchern helfen, sich für gesunde Nahrungsmittel zu entscheiden

Ein zentraler Aspekt des Strategischen Plans ist die Umsetzung einer Nährwertkennzeichnung auf der Vorderseite von Verpackungen im Rahmen des Projekts „Eine gesunde Lebensweise“, die es Verbrauchern ermöglicht, auf einfache und schnelle Weise Optionen zu identifizieren, die einer ausgewogenen Ernährung entsprechen. Gleichzeitig bestärkt das System die Lebensmittelhersteller darin, gesündere Optionen anzubieten, die konkreten Kriterien bezüglich des Nährstoffgehalts entsprechen.

Die Verbraucher haben dieses System positiv aufgenommen und entsprechende Produkte finden zunehmend Zuspruch durch die Verbraucher. Zugleich ist eine größere Vielfalt an entsprechenden Produkten auf den Markt gebracht worden.

Schulung von Bäckern zur Reduzierung der dem Brot zugefügten Salzmenge

Brot ist eine der Hauptsalzquellen in Kroatien und der Salzgehalt von Brot lässt sich leicht reduzieren, ohne dass sich dies auf den Geschmack auswirkt.

Das Bäckerhandwerk in Kroatien wächst. Die Branche umfasst rund 30 000 Beschäftigte, die jedes Jahr bis zu 380 000 Tonnen Backwaren herstellen. Ein wichtiger Bestandteil des Strategischen Plans ist es, das Bewusstsein unter Bäckern für die Gesundheitsrisiken zu schärfen, die mit der Zufügung von zu viel Salz in Lebensmitteln einhergehen.

Es wurden eine Reihe von Schulungen und eine Sensibilisierungskampagne durchgeführt, um die Bäcker darin zu bestärken, die Menge an zugefügtem Salz in ihren Waren zu reduzieren. Darüber hinaus wurde gemäß der kroatischen Verordnung für Getreide und Getreideprodukte (Amtsblatt Nr. 81/16) ein Höchstwert für den Salzgehalt in Brot von 1,4% eingeführt.

Die außerordentliche Professorin Sanja Musić Milanović, Leiterin des Projekts „Eine gesunde Lebensweise“, erläutert hierzu: „Ein übermäßiger Salzkonsum stellt eine erhebliche Bedrohung für die öffentliche Gesundheit in Kroatien dar. Als das Land mit der dritthöchsten Salzaufnahme in der gesamten Europäischen Region mussten wir einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um dieses Problem anzugehen, und dabei sämtliche uns zur Verfügung stehenden Interventionen nutzen. Daher war es neben den auf staatlicher Ebene durchgeführten Maßnahmen, die im Strategischen Plan skizziert werden, von entscheidender Bedeutung, Interventionen zur Gesundheitsförderung durchzuführen, die zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz beitragen.“

Kennzeichnungen auf der Vorderseite von Verpackungen, die dazu beitragen, dass die gesunde Wahl auch die einfachste Wahl ist, in Kombination mit der Schulung sowohl der Öffentlichkeit als auch von Beschäftigten der Lebensmittelbranche sind Teil eines umfassenden Ansatzes zur Verbesserung der Gesundheitskompetenz in Kroatien. Diese Interventionen werden von entscheidender Bedeutung sein für die Verwirklichung des Ziels einer weiteren Reduzierung der täglichen Salzaufnahme um 2,3 Gramm pro Person.