Mit Hilfe der Künste die Gesundheit verbessern: WHO leistet Pionierarbeit mit groß angelegten künstlerischen Gesundheitsinterventionen
Ein neues partnerschaftliches Projekt, das gemeinsam von WHO/Europa und dem Nordischen Kulturfonds ins Leben gerufen wurde, befasst sich mit wirksamen und nachhaltigen Strategien, um Kunst und Kultur in die breitere Gesundheitsversorgung zu integrieren. Unter Leitung des Flaggschiff-Referats von WHO/Europa für verhaltensbezogene und kulturelle Erkenntnisse zur Förderung der Gesundheit soll das Projekt Wissenschaftler, Künstler, kulturelle Einrichtungen, Gesundheitsfachkräfte und Politiker verschiedener Länder zusammenbringen.
Durch die Umsetzung künstlerischer Gesundheitsinterventionen in Dänemark und Rumänien zielt die Forschung im Rahmen des Projekts darauf ab, bewährte Praktiken für die Umsetzung wirksamer und nachhaltiger künstlerischer und gesundheitlicher Interventionen zu identifizieren und gleichzeitig deren Effekte auf die lokale Bevölkerung zu erforschen.
Für die Entwicklung und Durchführung des Projekts hat sich WHO/Europa mit dem University College London (Vereinigtes Königreich), der Universität der Künste Helsinki (Finnland), dem BOZAR – dem Zentrum für die schönen Künste in Brüssel (Belgien), der Region Mitteljütland in Dänemark und dem Kulturzentrum Cluj (Rumänien) zusammengetan.
Beschleunigter Zugang
„Mit Blick auf die Zukunft ist klar, dass künstlerische Interventionen eines Tages eine wichtige Möglichkeit für die Behandlung und Prävention zahlreicher gesundheitlicher Probleme darstellen werden“, erwägt Andrea Scheel, Fachreferentin für verhaltensbezogene und kulturelle Erkenntnisse zur Förderung der Gesundheit bei WHO/Europa und Leiterin des Projekts. „Wir hoffen, dass dieses Projekt interessante und originelle Ergebnisse hervorbringen wird und uns helfen wird, dieser Zukunft eines verbesserten Zugangs zu künstlerischen und gesundheitlichen Interventionen näher zu kommen.“
Das Projekt ist Teil des neuen Globus-Programms des Nordischen Kulturfonds, dessen Ziel es ist, die Reichweite der nordischen kulturellen Zusammenarbeit durch die Investition in stärkere internationale Beziehungen und langfristige Netzwerke auszuweiten. Der Fonds leistet einen Beitrag in Höhe von 400 000 Kronen zu dem Projekt, das die Umsetzung von künstlerischen und gesundheitlichen Interventionen im Land unterstützen wird.
„Mit diesem Projekt wollen wir untersuchen, inwiefern der Aufbau von Beziehungen zu verschiedenen Akteuren und Initiativen in Europa und weltweit das Wissen und die Kooperation in der nordischen Region stärken und bereichern und die Bedingungen für einen gegenseitigen, grenzübergreifenden Austausch von Informationen und bewährten Praktiken verbessern kann“, erläutert Eline Sigfusson, Stellvertretende Direktorin des Nordischen Kulturfonds und Projektleiterin des Globus-Programms. Sie verweist darauf, dass „man zur Entwicklung einheitlicher und nachhaltiger Praktiken im Bereich der Künste und der Gesundheit nicht umhin [kommt], die Handlungskompetenz und die Rolle des Künstlers anzuerkennen, und auch die Gewährleistung, dass ausreichende Fachkenntnisse rund um die künstlerische und kulturelle Auftragsvergabe vorhanden sind, muss in die Planung und Umsetzung der Interventionen mit einfließen.“
Begegnungen mit den Künsten
Das Projekt verfolgt zwei Ziele: erstens, den Effekt der ausgewählten künstlerischen Gesundheitsinterventionen auf die lokale Bevölkerung zu beurteilen, und zweitens, die WHO in die Lage zu versetzen, Leitlinien darüber auszuarbeiten, wie sich Kunst und Gesundheit in das breitere Gesundheitssystem integrieren lassen und wie diese Art von Interventionen für die Mitgliedstaaten in allen Teilen der Europäischen Region der WHO besser zugänglich gemacht werden können.
„Das Projekt ist ein spannender und ambitionierter Schritt nach vorn“, erklärt Nino Berdzuli, Direktorin der Abteilung Gesundheitsprogramme der Länder bei WHO/Europa. „Die Begegnung mit den Künsten tut gut und kann das Leben der Menschen merklich verbessern. Auch wenn es zunehmend solide Forschungserkenntnisse dazu gibt, dass die Künste sich nachweislich positiv auf die Gesundheit auswirken können, wissen wir noch immer wenig darüber, wie sich diese Art von Interventionen im erforderlichen Maßstab und in unterschiedlichen kulturellen Kontexten umsetzen lassen. Das Projekt bietet eine hervorragende Möglichkeit, um diesen Fragen weiter nachzugehen.“