Stärkerer Einsatz für die Gesundheit der Roma in Serbien und andernorts

WHO

From left: Dorit Nitzan, Head of WHO Country Office, Republic of Serbia; Zsuzsanna Jakab, WHO Regional Director for Europe; Zoran Stankovic, Minister of Health of the Republic of Serbia

Im Rahmen des Bekenntnisses der serbischen Regierung zum Abbau gesundheitlicher Benachteiligungen der Roma im Verhältnis zu Gruppen der Mehrheitsbevölkerung führten die Ministerien für Gesundheit und für Menschen- und Minderheitenrechte, öffentliche Verwaltung und lokale Selbstverwaltung mit Unterstützung der WHO und anderen internationalen Partnern am 28. und 29. Februar 2012 ein Forum zum Thema Gesundheit der Roma durch und verfassten eine Erklärung zum gleichen Thema.

Das Forum sollte die Fortschritte und Hindernisse auf dem Weg zu besseren Gesundheitsverhältnissen für die Roma in Serbien und andernorts prüfen, gute Praktiken weitervermitteln und den weiteren Weg voran aufzeigen.

Die WHO, das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) unterstützten die Veranstaltung. Zu den Teilnehmern zählten Regierungsvertreter und Repräsentanten von Roma-Vereinigungen ausgewählter Länder, die sich an der Dekade für die Integration der Roma beteiligen.

Gesundheit der Roma und das neue Rahmenkonzept „Gesundheit 2020“

Die WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab betonte in ihrer Ansprache, dass größere Chancengleichheit im Gesundheitsbereich auch für die Roma und andere von Armut und gesellschaftlicher Ausgrenzung betroffene Gruppen ein Herzensanliegen des neuen Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020“ sei, das derzeit für die Europäische Region entwickelt werde.

„Die WHO ist dem Streben nach dem Höchstmaß an Gesundheit für alle verpflichtet, das ja auch der Grund unserer Existenz ist, wie ihn die Satzung der WHO festlegt. Gemeinsam mit Ihnen arbeiten wir gerne dafür, „Gesundheit 2020“ zu einem Erfolg zu machen und die Gesundheit der Roma überall in der Region zu verbessern“, sagte sie.

Ergebnisse

Das Forum fand einen Monat nach einer Konferenz zum gleichen Thema statt, welche die ehemalige jugoslawische Republik Mazedonien im Rahmen ihrer Präsidentschaft der Dekade für die Integration der Roma veranstaltet hatte. Es verstärkte den Appell, mehr in Serbien wie auch den anderen teilnehmenden Ländern in diesem Bereich zu tun.

Die serbische Regierung verfasste eine Erklärung zum Thema Gesundheit der Roma und die Teilnehmer des Forums bekannten sich zu zentralen Maßnahmen wie:

  • gesamtstaatliche Interventionen für die Gesundheit der Roma, die deren soziale Determinanten in Angriff nehmen,
  • Fortbildung des Gesundheitspersonals in Bezug auf kulturelle Kompetenz, Chancengleichheit und Nichtdiskriminierung zur Verbesserung der Angebote an Roma und andere ethnische Minderheiten,
  • Erkennen und Beseitigen der Hindernisse für einige Roma im Zugang zum Gesundheitssystem, auch für solche, die keine Versicherung und keine Papiere besitzen.

Außerdem hoben die Teilnehmer die Chancen für einen besseren Austausch der Länder über Wissen und viel versprechende Praktiken im Bereich der Gesundheit von Roma hervor. Sie nannten die Dekade für die Integration der Roma sowie die entsprechende Plattform der Europäischen Union und das vom Regionalbüro unterstützte Südosteuropäische Gesundheitsnetzwerk wichtige Beiträge zu einer verbesserten Kooperation der Länder.

Aktuelle Entwicklungen in Serbien

Die Anerkennung des Menschenrechts auf Gesundheit ist Teil der serbischen Verfassung. 2005 sicherte die Regierung durch eine Reihe von Gesetzen das Recht auf baulich, wirtschaftlich und örtlich erreichbare Gesundheitsangebote und das Recht der Patienten auf den diskriminierungsfreien Zugang zu ihnen.

2010 stellte das Ministerium für Gesundheit und die staatliche Krankenversicherung sicher, dass Roma auch bei fehlender Staatsbürgerschaft ein Recht auf Zugang zum Gesundheitssystem haben. Das Ministerium schuf ein Mediatorensystem für die Roma-Gemeinschaften und ihren Kontakt zu den Gesundheitseinrichtungen: 75 Mediatoren sind in 59 serbischen Kommunen eingesetzt.

Zusammen mit der serbischen Regierung und anderen internationalen Partnern ist das Regionalbüro Teil einer Initiative für nachhaltige Abfallwirtschaft (SWIFT), welche die Gesundheit der Roma verbessern soll, indem sie die sozialen Determinanten in den Griff bekommt.