Ausweitung von Telemedizin-Diensten in Rumänien nach der COVID-19-Pandemie

WHO

Der telefonische Triage-Dienst von Alopedi.

Zusammen mit dem rumänischen Gesundheitsministerium und rumänischen Gesundheitsfachkräften bemüht sich die WHO darum, die Verfügbarkeit telefonischer Konsultationen auszuweiten. Ziel ist es, die Telemedizin in Rumänien zu einer Institution und den Dienst während und nach der Pandemie für Patienten leicht zugänglich zu machen. Die WHO unterstützte einen Vorschlag der Kommission für Kinderheilkunde des Ministeriums, das nationale Gesundheitsrecht zu aktualisieren und die telefonische Triage in die Rechtsnormen einzubeziehen, um die Gesundheitsdienste nach der COVID-19-Pandemie zu stärken.

Viele pädiatrische Kliniken in Rumänien prüfen derzeit, wie sich ein im Jahr 2014 im Kreis Cluj begonnenes Projekt nachbilden lässt. Alopedi ist ein telefonischer Triage-Dienst für in Rumänien und in der Diaspora lebende Kinder, der mittlerweile verstaatlicht wurde und mit öffentlichen Mitteln finanziert wird. 38 Kinderärzte arbeiten rund um die Uhr, nehmen Anrufe von Eltern entgegen und beraten diese zur Gesundheitsversorgung. Dies ermöglicht es den Patienten, das Gesundheitssystem auf angemessener Ebene in Anspruch zu nehmen. So wird die Effizienz erhöht und Verzögerungen werden vermieden.

Die WHO-Repräsentantin in Rumänien, Dr. Miljana Grbic, bezeichnet Alopedi als „ein wunderbares Beispiel dafür, wie wir die Gesundheitsangebote verbessern und nach der COVID-19-Pandemie für einen Wiederaufbau zum Besseren sorgen können“. Sie verweist in diesem Zusammenhang auf die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen öffentlichem und privatem Sektor sowie zwischen Projekten für digitale Gesundheit und gemeindenahen Projekten und erklärt, dass dieses Modell auch mit anderen Ländern geteilt und von diesen umgesetzt werden könnte.

Rechtsnormen

Über 65 000 Anrufe sind bei Alopedi eingegangen, das von einem Team pädiatrischer Oberärzte eingerichtet wurde und von Dr. Călin Lazăr und Dr. Daniela Dreghiciu vom Klinischen Kinderkrankenhaus für Notfallmedizin in Cluj-Napoca geleitet wird. Es hat sich sowohl vor als auch während der COVID-19-Pandemie als ein sehr gefragter und wertvoller Dienst erwiesen.

„Die Aufgabe besteht nun darin, Rechtsnormen zu erlassen, damit der medizinische Triage-Dienst von Alopedi und andere ähnliche Initiativen in das System für Telemedizin in Rumänien eingebunden werden“, erläutert Dr. Dreghiciu. Sie betont: „Die Vorteile liegen auf der Hand. Es ist eine schnelle, einfache und bequeme Lösung für Eltern, und wir sind darüber hinaus bestrebt, unser Angebot nach der COVID-19-Pandemie auf chronische Krankheiten auszuweiten.“

Vertreter des Gesundheitsministeriums, Krankenhausvertreter, Patienten und Fachkräfte der medizinischen Hochschule Rumäniens haben sich darauf verständigt, das Verständnis und Wissen über Telemedizin in Rumänien zu verbessern. Dies war das Ergebnis eines von der WHO organisierten politischen Dialogs zum Vorschlag der Kommission für Kinderheilkunde, das nationale Gesundheitsrecht zu aktualisieren und die telefonische Triage in die Rechtsnormen einzubeziehen.

Die Perspektive der Eltern

„Ich habe Alopedi angerufen, als mein Sohn sich am Finger verletzte. Ich konnte nicht zum Kinderarzt gehen, da es spät in der Nacht war“, erinnert sich Liana Alexandru. „Ich wollte nicht in die Notaufnahme fahren, wollte aber die professionelle Meinung eines Arztes einholen, dem ich vertrauen konnte.“

„Meiner Ansicht nach ist Alopedi äußerst nützlich. Als Eltern ist es eine Erleichterung, Zugang zu einem solchen Dienst zu haben und bei einem Spezialisten jederzeit Rat einholen zu können, auch wenn es sich nicht um einen eindeutigen Notfall handelt, wenn man aber selbst nicht weiß, was man tun soll. Zudem ist es ein großer geistiger Trost, der einem hilft, sich zu beruhigen“, fügt sie hinzu.

„Die Interaktion mit den Ärzten von Alopedi war sehr angenehm. Ich habe ihren Dienst bislang zweimal in Anspruch genommen und sie waren sehr freundlich. Die Wartezeit war sehr kurz und die Ärzte gaben mir all ihre Aufmerksamkeit. Ich wurde vor ein paar Jahren durch einen bekannten Blogger auf Alopedi aufmerksam. Anfangs habe ich mich etwas gesträubt, einen solchen Dienst zu nutzen, aber aufgrund meiner eigenen Erfahrung würde ich es sehr begrüßen, wenn der Dienst auf das ganze Land ausgeweitet würde. Ich wäre froh, wenn es etwas Vergleichbares in Bukarest gäbe“, schließt Frau Alexandru.