Worin besteht heute ihre tägliche Arbeit?

Dr Adam Meijer
Testet pro Tag bis zu 80 Proben: Dr. Meijer

Zu dieser Jahreszeit würden wir sonst die Virusstämme der vergangenen Saison analysieren und unsere Tests für die saisonale Grippe der kommenden Saison auf den neuesten Stand bringen. Wir erhalten in der Regel während der Sommermonate zwischen 40 und 50 Proben in der Woche, bevor die Überwachung der saisonalen Grippe beginnt. Jetzt erhalten wir allerdings 30 bis 80 zu testende Proben am Tag. Wenn die Testergebnisse vorliegen, melden wir diese an nationale Behörden, das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und die WHO und sorgen auch dafür, dass die Patienten ihr Ergebnis erhalten. In den vergangenen Wochen haben wir auch unseren eigenen Test für die Pandemie H1N1 2009 entwickelt und mit unserem Partner am nationalen Grippezentrum den Verbund der Hilfslabore in den Niederlanden auf die Entdeckung des Virus mit validierten Tests vorbereitet.

Nicht wie sonst – Arbeiten bis 3 Uhr morgens: Dr. Ciblak

Wir sind ein Universitätslabor, das einen Professor und zwei Assistenten beschäftigt. Die Tests kommen zur regulären Arbeit mit der Surveillance hinzu; wir arbeiten jetzt in zwei Schichten am Tag und stehen unter ständigem Druck, Ergebnisse an das Gesundheitsministerium zu übermitteln. Wir überwachen 14 Provinzen und 81 Städte. Wir haben bereits Hunderte von Proben getestet. Die Zusammenarbeit mit dem anderen nationalen Referenzlabor für Influenza in Ankara und der Austausch mit dem Ministerium über Mittelausstattung und Ausrüstung verlaufen aber gut.

Mehr Papierarbeit und Sitzungen: Dr. Mironenko

Wir arbeiten schon zehn bis elf Stunden am Tag und werden dennoch nicht mit allen Anfragen fertig. Jeder Tag ist anders. Neben der zusätzlichen Papierarbeit und den Meldungen an das Gesundheitsministerium habe ich schon dem Fernsehen, dem Radio und der Presse Interviews gegeben, ich spreche regelmäßig mit Journalisten und muss auch im Labor mehr tun. Außerdem beraten und konsultieren wir die Virologen und Mediziner, die Gesundheitsbehörden und auch die Öffentlichkeit im ganzen Land.

Täglich Anfragen von anderen Laboren: Dr. Ellis

Am Anfang der Pandemie haben wir alle Tests wegen der Pandemie H1N1 2009 durchgeführt. Die von uns zu Beginn der Pandemie entwickelten Tests sind jetzt an andere Labore in Krankenhäusern und Regionen von England und Nordirland sowie an die Referenzlabore in Schottland, Wales und Nordirland abgegeben worden, sodass die Tests an den empfangenen Proben jetzt an vorderster Front ausgeführt werden. Wir führen zum Informationsaustausch regelmäßig Telekonferenzen mit den regionalen Laboren im Vereinigten Königreich durch und erörterten logistische Fragen wie den Transport der Proben oder geänderte Testmethoden. Wir erhalten außerdem täglich Anfragen aus Laboren im Vereinigten Königreich und im Ausland zu Testmethoden und Beratung. Ich treffe mich mit dem Personal, das die Entwicklungsarbeit für verbesserte oder neue Tests zur Entdeckung des Virus durchführt, diskutiere mit ihm die Ergebnisse und plane Experimente.