Rauchgewohnheiten in Europa

Der Anteil der Raucherinnen in der Europäischen Region der WHO ist je nach Land sehr verschieden, doch lassen sich insgesamt drei Gruppen von Ländern unterscheiden.

  • In den nordischen Ländern und einigen Ländern Westeuropas ist die Raucherquote bei Männern und Frauen ähnlich niedrig – Tendenz weiter sinkend. So rauchen beispielsweise in Norwegen 30% der Männer wie auch der Frauen, in Irland sind es 34% bzw. 28% und in den Niederlanden 33% bzw. 28%.
  • In vielen Ländern Mittel- und Südeuropas rauchen mehr Männer als Frauen, obwohl die Raten auch unter Frauen hoch sind (Griechenland: 63% der Männer, 39% der Frauen; Österreich: 47% bzw. 41%; Bulgarien: 49% bzw. 38%).
  • In den neuen unabhängigen Staaten (NUS) sind die Raucherquoten unter Männern hoch und unter Frauen verhältnismäßig niedrig (Armenien: 61% bzw. 3%; Lettland: 53% bzw. 24%; Kasachstan: 43% bzw. 9%). Allerdings nimmt die Zahl der Raucherinnen in einigen dieser Länder rapide zu.

In der gesamten Region ist der Abstand zwischen den Geschlechtern in Bezug auf das Rauchen in der jüngeren Generation geringer. Gemäß dem Global Youth Tobacco Survey (GYTS), der sich auf den Zeitraum von 1999 bis 2009 erstreckt, hatten 21% der Jungen und 17% der Mädchen in den 30 Tagen vor ihrer Befragung Zigaretten geraucht.

Die Tabakindustrie hat ihre Vermarktungskonzepte so verändert, dass sie Unterschiede zwischen den Ländern gezielt ausnutzt, und ihre Bemühungen verstärkt auf Mädchen konzentriert. Zwar werden Geschlechterrollen und -normen schon seit fast einem Jahrhundert berücksichtigt, doch haben neuere Ereignisse wie die Auflösung der Sowjetunion den Herstellern neue Absatzmärkte eröffnet. So hat der Zigarettenkonsum in der Russischen Föderation zwischen 1992 und 2003 rapide zugenommen und die Raucherquote der Frauen hat sich mehr als verdoppelt.