WHO und Europäische Kommission vereinbaren künftige gemeinsame Maßnahmen in zentralen Handlungsfeldern

WHO/Erik Luntang-Jensen

Ms Paola Testori Coggi, Director-General DG SANCO, Ms Zsuzsanna Jakab, WHO Regional Director for Europe and Dr Margaret Chan, WHO Director-General

Brüssel, 25. März 2011

Hochrangige Beamte und Experten der WHO und der Europäischen Kommission haben auf einer Tagung am 24. und 25. März 2011 in Brüssel erörtert, wie eine engere Zusammenarbeit zwischen den beiden Partnerorganisationen in vorrangigen Bereichen von gemeinsamem Interesse aussehen soll, und entsprechende Vereinbarungen getroffen. Die Tagung wurde von Seiten der WHO durch Generaldirektorin Dr. Margaret Chan eröffnet, die von der Regionaldirektorin für Europa, Zsuzsanna Jakab, dem Regionaldirektor für Afrika, Dr. Luis Sambo, und der Direktorin der Panamerikanischen Gesundheitsorganisation, Dr. Mirta Roses Periago, sowie hochrangigen Vertretern aus anderen WHO-Regionen begleitet wurde. Ferner anwesend waren Beamte und Sachverständige von WHO und EU-Kommission.

Die hochrangigen Vertreter der beiden Organisationen vereinbarten eine strategische Zusammenarbeit in den Bereichen Gesundheitssicherheit, Gesundheitsinnovation, Gesundheitssysteme, Gesundheitsinformation, gesundheitliche Ungleichheiten und Zusammenarbeit zwischen den Ländern. Diese Zusammenarbeit kann in unterschiedlicher Form erfolgen: vom Informations- und Meinungsaustausch über gemeinsame Überzeugungsarbeit bis zu gemeinsamem Handeln. Die hochrangigen Vertreter erörterten außerdem Themen wie den Vertrag von Lissabon, die Reform der WHO sowie humanitäre Hilfe und Gesundheitsfragen angesichts der Krise in Nordafrika und des Erdbebens und Tsunamis in Japan. In den Diskussionen über die sechs zentralen Bereiche wurden globale wie auch europäische und länderspezifische Aspekte erörtert, aber auch die Frage, wie beide Organisationen sich gegenseitig unterstützen und kohärenter zusammenarbeiten können.

Zusammenarbeit für mehr Gesundheit auf globaler, regionaler und nationaler Ebene

Neben den bilateralen Gesprächen hochrangiger Vertreter fanden auch mehrere Sitzungen von EU-Kommission und WHO auf der politischen Leitungsebene statt. So trafen WHO-Generaldirektorin Dr. Chan und die drei Regionaldirektoren mit der Europäischen Kommissarin für Forschung, Innovation und Wissenschaft, Máire Geoghean-Quinn, dem Europäischen Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, John Dalli, und dem Generalsekretär der Gruppe der afrikanischen, karibischen und pazifischen Staaten, Dr. Mohamed Ibn Chambas, zusammen. Damit wurde Bitten der Mitgliedstaaten entsprochen, die WHO möge die Verantwortung für die globale Politikgestaltung für Gesundheit übernehmen. Die Europäische Union erkennt diese Rolle der WHO im Einklang mit ihrem eigenen Anspruch an, als wesentlicher Akteur in der globalen Gesundheitspolitik aufzutreten.

„Die WHO sieht in der EU mehr einen strategischen Partner und als einen Geldgeber“, sagte Dr. Chan. „In vielen Teilen der Welt dient die Arbeit in Europa als Inspiration und gilt als vorbildlich. Die WHO tritt auf allen Ebenen – global, regional und national – als eine Organisation auf. Wir sind daher bereit und verpflichtet, mit allen EU-Institutionen in ihrem Bemühen um Verbesserung der Gesundheitssituation auf allen Ebenen zusammenzuarbeiten. Durch einen kontinuierlichen Grundsatzdialog und einen Informations-, Wissens- und Meinungsaustausch entsteht ein beiderseitig nutzbringendes Geben und Nehmen, das unsere beiden Organisationen einander näher bringt.“

Gemeinsam auf gleiche Ziele hinarbeiten

„Diese Zusammenarbeit sollte uns dazu befähigen, unsere Arbeit künftig besser abzustimmen und auszuweiten und Doppelarbeit und Überschneidungen zu vermeiden. Beide Organisationen unterstützen die Länder in ihrem Streben nach mehr Gesundheit und mehr Wirtschaftlichkeit“, sagte Regionaldirektorin Zsuzsanna Jakab. „Wenn die Europäische Kommission und die WHO gemeinsam auf die Verwirklichung ihrer gemeinsamen langfristigen Gesundheitsvision hinarbeiten, ist dies für alle von Nutzen. Tatsächlich haben die Länder deutlich von der WHO gefordert, sie solle ihre Partnerschaft mit der Europäischen Union angesichts der zunehmenden Komplexität der gesundheitlichen Herausforderungen in Europa wie auch weltweit auf eine strategische Ebene heben.“

In Brüssel wurde auch in Verwaltungsabkommen zwischen dem Europäischen Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten und dem WHO-Regionalbüro für Europa unterzeichnet, und die EU-Kommission und die WHO stellten den Fahrplan für die Umsetzung der Verpflichtungen aus ihrer gemeinsamen Erklärung „Eine gemeinsame Sicht für gemeinsames Handeln“ fertig, die auf der Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa im September 2010 in Moskau unterzeichnet worden war.

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