WHO-Projekt zur Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten mit starker finanzieller Unterstützung durch Russische Föderation

Kopenhagen und Moskau, 26. November 2014

Das WHO-Regionalbüro für Europa wird mit beträchtlicher finanzieller Unterstützung durch die Russische Föderation in Höhe von 22 Mio. US-$ in den kommenden fünf Jahren die Kapazitäten der Europäischen Region zur Prävention und Bekämpfung von nichtübertragbaren Krankheiten wie Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und chronischen Atemwegserkrankungen ausweiten. Die Zielsetzung besteht darin, in der Europäischen Region durch zuverlässigere Daten, eine wirksamere Präventionsarbeit und ein evidenzbasiertes Krankheitsmanagement Kapazitäten zur Bekämpfung vermeidbarer nichtübertragbarer Krankheiten aufzubauen.

Diese Anstrengungen sind dringend vonnöten. Die Europäische Region weist von allen WHO-Regionen den höchsten Alkohol- und Tabakkonsum auf. Jedes Jahr sterben 1,6 Mio. Menschen an tabakbedingten Ursachen. Alkoholkonsum ist im östlichen Teil der Region der größte Risikofaktor in Bezug auf Krankheit. Bewegungsmangel ist nach Schätzungen jährlich für ca. 1 Mio. Todesfälle in der Europäischen Region mitverantwortlich, wo über 50% der Menschen übergewichtig oder adipös sind.

Auch wenn auf diesem Gebiet Fortschritte erzielt worden sind, so reichen diese doch nicht aus. Trotz eines Rückgangs der Zahl der Todesfälle aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in zahlreichen Ländern in den letzten zehn Jahren ist die Mortalität infolge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in der Europäischen Region sehr uneinheitlich und schwankt von einem Anstieg um 6% in dem Land mit der höchsten Rate bis zu einem Rückgang um 40% in dem Land mit der niedrigsten Rate.

„Es darf nicht hingenommen werden, dass Menschen früher sterben, wenn wir wissen, dass Konzepte zur Regulierung des Tabak- und Alkoholkonsums sowie wirksame Maßnahmen zur Bekämpfung von Bluthochdruck erheblich dazu beitragen können, solche vorzeitigen Todesfälle zu verhindern“, sagt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa. „Wir wissen, dass die Hälfte der heutigen täglichen Raucher aufgrund ihrer Sucht durchschnittlich 20 Jahre früher sterben werden.“

Am 1. Dezember 2014 wird das WHO-Regionalbüro für Europa in Moskau eine Konferenz abhalten, auf der Vertreter der Mitgliedstaaten der WHO in der Europäischen Region Fragen in Verbindung mit dem Projekt erörtern und den Grundstein für die Eröffnung eines Büros in Moskau legen werden, das bei der Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten in der Region die Federführung übernehmen soll. Gegenstand der Veranstaltung sind ferner die Fortschritte vieler Länder bei der Senkung der durch nichtübertragbare Krankheiten bedingten Todes- und Behinderungsraten. Diese Erfahrungen sollen auch in die zweite globale Ministerkonferenz über gesunde Lebensführung und die Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten einfließen, die 2016 in Moskau stattfinden soll.

Weitere Auskünfte erteilt:

Tina Kiær
Informationsreferentin
Abteilung Nichtübertragbare Krankheiten und Lebensverlauf
WHO-Regionalbüro für Europa
UN City, Marmorvej 51
DK-2100 Kopenhagen Ø, Dänemark
Tel.: +45 30 36 37 76
E-Mail: tki@euro.who.int