Zentrale Fakten und Zahlen aus der Europäischen Region der WHO

Suizid und psychische Gesundheit

  • 13,5% der Todesfälle in Haftanstalten sind durch Suizid bedingt.
  • 14% der Mitgliedstaaten geben an, beim Eintritt in den Strafvollzug keine Untersuchungen auf schwere psychische Störungen durchzuführen.
  • Nach Empfehlungen der WHO sollten alle Häftlinge so bald wie möglich nach ihrem Haftantritt auf Anzeichen für psychische Probleme, Selbstschädigung und Suizidverhalten untersucht werden.

Substanzmissbrauch

  • Nur 51% der Länder verfügen über nationale Leitlinien für die Prävention drogenbedingter Todesfälle nach der Haftentlassung.
  • In den Leitlinien der WHO wird den Mitgliedstaaten empfohlen, bei Haftantritt generell eine Medikationsabstimmung sowie eine Untersuchung auf Substanzmissbrauchsstörungen durchzuführen.

HIV und Tuberkulose

  • Die Prävalenzraten für HIV sind von Land zu Land unterschiedlich, doch die höchsten gemeldeten Raten liegen bei 5,4% der männlichen Häftlinge und 4,7% der weiblichen Häftlinge.
  • Auch die Prävalenzraten für Tuberkulose sind von Land zu Land verschieden, doch die höchste gemeldete Rate liegt bei 25% der Gefängnispopulation.
  • Die WHO empfiehlt den Mitgliedstaaten, dafür Sorge zu tragen, dass bei Haftantritt die Möglichkeit, aber keine Verpflichtung zur Untersuchung auf HIV, Hepatitis B, Hepatitis C und sexuell übertragbare Infektionen besteht und dass in Haftanstalten Beratungsangebote vor und nach solchen Untersuchungen existieren und auch angemessene Therapien bzw. Impfungen angeboten werden.
  • In den Leitlinien der WHO wird den Mitgliedstaaten auch empfohlen, bei Haftantritt eine Untersuchung der Häftlinge auf Tuberkulose zu veranlassen.