Finanzielle Absicherung in Ländern mit hohem Einkommen: Ein Vergleich zwischen der Tschechischen Republik, Estland und Lettland (2018)

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2018, v + 44 Seiten
ISBN 978 92 890 5325 9
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

In diesem Bericht werden drei Länder, die einander in vielerlei Hinsicht ähnlich sind, in Bezug auf die finanzielle Absicherung miteinander verglichen, wobei das Ausmaß finanzieller Härten sehr unterschiedlich ausfällt. So ist die Inzidenz ruinöser und zu Verarmung führender Zahlungen aus eigener Tasche in Tschechien niedrig, in Estland deutlich höher und in Lettland höher als in den meisten anderen Ländern der Europäischen Region der WHO.

Die Unterschiede in Bezug auf finanzielle Härten erklären sich teilweise aus den unterschiedlichen Gesundheitsausgaben der drei Länder. So würde eine Erhöhung der öffentlichen Ausgaben für Gesundheit in Estland und Lettland dazu beitragen, den Anteil der Zahlungen aus eigener Tasche an den Gesamtausgaben für Gesundheit zu senken.

Ein ebenso wichtiger Einflussfaktor ist die Erstattungspraxis, d. h. die Art und Weise, in der die Kostenerstattung geregelt und durchgeführt wird. In Estland und Lettland bewirkt die ungünstige Regelung der Nutzergebühren (Zuzahlungen) für ambulant verschriebene Arzneimittel eine Verlagerung der Gesundheitskosten zuungunsten derer, die es sich am wenigsten leisten können: einkommensschwache Personen, Menschen mit chronischen Erkrankungen und Senioren.

Dagegen gibt es in Tschechien eine relativ weitreichende Regelung, bei der die Zuzahlungen begrenzt sind und als eine niedrige Pauschale anstatt eines prozentualen Anteils des Preises berechnet werden und bei der anfällige Gruppen ausgenommen sind und es für alle eine Obergrenze bei sämtlichen Zuzahlungen gibt. Deshalb ist die Inzidenz ruinöser Ausgaben niedrig und sind ambulant verschriebene Arzneimittel zugänglich, und die Rentner sind keinen unzumutbaren finanziellen Härten ausgesetzt.