2: Fortschritte bei der Verwirklichung der Dachziele von „Gesundheit 2020“

(c) Emmanuel Faure

Zentrale Aussagen

Innerhalb nur weniger Jahre nach der Ausarbeitung des Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020" übernehmen immer mehr Länder die darin enthaltenen Prinzipien und Ansätze und nutzen sie zur Verbesserung der Gesundheit und des Wohlbefindens ihrer Bürger. 

Die Europäische Region ist auf Kurs, um die Quantifizierung des Dachziels von „Gesundheit 2020" in Bezug auf die Senkung der vorzeitigen Mortalität aufgrund von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Diabetes mellitus und chronischen Atemwegserkrankungen um 1,5% jährlich bis 2020 zu erreichen. Die bedeutendsten Fortschritte in der Region resultieren aus Verbesserungen in Ländern mit der höchsten vorzeitigen Mortalität.

Alkohol- und Tabakkonsum sowie Übergewicht und Adipositas bleiben in der Region wichtige Probleme im Bereich der öffentlichen Gesundheit. Die Region weist die weltweit höchsten Raten von Alkohol- und Tabakkonsum auf, und Schätzungen der WHO zeigen Anstiege der Prävalenz von Übergewicht und Adipositas zwischen
2010 und 2014 in nahezu allen Ländern. 

Trotz der insgesamt hohen Durchimpfung gegen Masern in der Region bestehen Impflücken in der Bevölkerung fort, die in anhaltender endemischer Übertragung und einigen landesweiten Ausbrüchen resultieren. 

Die Unterschiede zwischen den höchsten und den niedrigsten gemeldeten Werten für die Indikatoren von „Gesundheit 2020", die mit den sozialen Determinanten von Gesundheit (Säuglingssterblichkeit, Lebenserwartung, Grundschulbesuch und Arbeitslosigkeit) verknüpft sind, haben sich verringert. Vorläufige Daten lassen darauf schließen, dass sich dieser Trend seit 2010 fortgesetzt hat, wenngleich die absoluten Unterschiede zwischen den Ländern groß bleiben. 

Der Wert für Eigenleistungen von Patienten als Anteil an den Gesamtausgaben für Gesundheit auf der regionalen Ebene (24%) hat sich seit 2010 nicht verändert. 2012 lag dieser Anteil in nur 12 der 53 Länder in der Region unterhalb der kritischen Schwelle für die Verhütung katastrophal hoher Gesundheitsausgaben von 15%.