Italien richtet Fachkonsultation über Migration und Gesundheitsschutz in Europa aus
Am 28. und 29. Mai trafen insgesamt 40 Experten, Vertreter von Regierungen und nichtstaatlichen Organisationen zu einer Tagung in Rom zusammen, die sich mit den neuen Herausforderungen für die Länder Europas infolge der Migration befasste. Denn Europa, einst ein Kontinent von Emigranten, ist längst zum Anziehungspunkt für Flüchtlinge und Migranten aus aller Welt geworden, was zu erheblichen Herausforderungen im Gesundheitsbereich führt.
Seit der Verabschiedung der Resolution WHA61.17 durch die WHO im Jahr 2008 hat sich die WHO dafür eingesetzt, die Migration für die Migranten wie auch die Aufnahmeländer gesundheitsverträglicher zu gestalten. Vor diesem Hintergrund und im Rahmen eines neuen Projektes über gesundheitsschutzbezogene Aspekte der Migration in der Europäischen Region war die Tagung in Rom darauf ausgerichtet, dieses sich abzeichnende Phänomen eingehend zu untersuchen und Lösungskonzepte aufzuzeigen.
Bewertungsinstrument zur Vorbereitung der Länder
Die Teilnehmer wurden gebeten, ein neues Bewertungsinstrument zu prüfen, mit dem das WHO-Regionalbüro für Europa den Ländern dabei behilflich sein will, sich auf den massiven Zustrom von Migranten und die dafür erforderlichen Gesundheitsschutzmaßnahmen einzustellen. Das Regionalbüro möchte die Ergebnisse der Diskussionen auf der Tagung dafür nutzen, das Instrument fertigzustellen und es dann allen Mitgliedstaaten zur Verfügung zu stellen.
Die WHO ist sich im Klaren darüber, dass die Vorbereitung auf den massiven Zustrom von Migranten eine schwierige Aufgabe ist, die eine Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen maßgeblichen Akteuren erforderlich macht. Für das Jahr 2013 plant das Regionalbüro die Einführung von Schulungsprogrammen und -maßnahmen zur Stärkung der Kapazitäten in allen Teilen der Europäischen Region der WHO unter besonderer Schwerpunktlegung auf die Länder Südeuropas, auf die ein Großteil des Migrantenstroms entfallen dürfte.
Die Teilnehmer erkannten die anhaltenden Anstrengungen der italienischen Regierung an, diese Thematik aufzugreifen, und lobten den Einsatz der Mitgliedstaaten zur Unterstützung des Projektes.
An der Veranstaltung nahmen Repräsentanten von acht Ländern (Kroatien, Griechenland, Italien, Kirgisistan, Malta, Portugal, Rumänien, Türkei) sowie Vertreter des Europäischen Zentrums für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC), der Internationalen Organisation für Migration (IOM), des Internationalen Zentrums für Migration, Gesundheit und Entwicklung (ICMHD), des Italienischen Instituts für Gesundheit (ISS), des Italienischen Roten Kreuzes, des Nationalen Instituts für Gesundheit, Migration und Armut (NIHMP), der Organisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) und des WHO-Regionalbüros für Europa teil.