Das Europäische Arbeitsprogramm 2020–2025 – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“

Das Europäische Arbeitsprogramm 2020–2025 – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“ (EPW) wurde im Zuge eines ausgedehnten Konsultationsprozesses mit den Mitgliedstaaten, der Europäischen Kommission, nichtstaatlichen Akteuren, zwischenstaatlichen Organisationen und Organisationen der Vereinten Nationen sowie Mitarbeitern der WHO erstellt. Im Einklang mit der Empfehlung des Siebenundzwanzigsten Ständigen Ausschusses des Regionalkomitees für Europa wird es dem Regionalkomitee auf seiner 70. Tagung im September 2020 zur Annahme vorgelegt.

Im EPW werden Prioritäten für die kommenden fünf Jahre festgelegt. Als Ausgangspunkt dient dabei die Frage, was die Bürger in der Europäischen Region zurecht von ihren Gesundheitsbehörden erwarten. Die Menschen wollen, dass die Behörden ihnen das Recht auf einen allgemeinen Zugang zu einer hochwertigen Gesundheitsversorgung garantieren, ohne dabei finanzielle Härten befürchten zu müssen; sie erwarten von ihnen einen wirksamen Schutz vor gesundheitlichen Notlagen; und sie wollen sich in gesunden Gemeinschaften entfalten können, in denen Maßnahmen zum Schutz der öffentlichen Gesundheit und angemessene staatliche Handlungskonzepte ein besseres Leben in einer Ökonomie des Wohlergehens ermöglichen. Die Menschen ziehen ihre Gesundheitsbehörden zunehmend – und zurecht – für die Erfüllung dieser Erwartungen zur Verantwortung.

Das EPW enthält eine Zukunftsvision, wie WHO/Europa den Gesundheitsbehörden in den Mitgliedstaaten dabei behilflich sein kann, sich dieser Herausforderung zu stellen, und zwar in jedem einzelnen Land wie auch kollektiv in der Europäischen Region.

Die Zukunftsvision des EPW wurde entworfen, bevor die Europäische Region so hart von der COVID-19-Pandemie getroffen wurde. Diese Krise machte natürlich Kurskorrekturen erforderlich, die auch in die vorliegende Strategie integriert wurden. Angesichts des Umbruchs, dem die europäischen Gesundheitssysteme derzeit unterworfen sind, ist das EPW als lebendiges Dokument anzusehen, das regelmäßig aktualisiert wird.

Das EPW ist nicht als abschließendes Inventar der normativen und fachlichen Aufgaben des Regionalbüros gedacht. Vielmehr konzentriert es sich auf jene Aspekte, die eine Abkehr von einem reinen „Weiter so“ darstellen, und trägt damit den radikal veränderten Rahmenbedingungen Rechnung, unter denen die WHO in den kommenden Jahren arbeiten muss. Es lässt Raum für eine flexible Umsetzung und beschleunigt somit die Ergebniserzielung und unterstützt Investitionen in die Zukunft.

Im EPW wird zwar anerkannt, dass jede Region der WHO ihre eigenen Herausforderungen, Chancen und Prioritäten hat, doch wird darin auch verdeutlicht, wie die Arbeit des WHO-Regionalbüros für Europa am besten zur Verwirklichung der im Dreizehnten Allgemeinen Arbeitsprogramm der WHO 2019–2023 (GPW 13) dargestellten globalen Zukunftsvision sowie zur Vorbereitung des kommenden GPW 14 beitragen kann. Es richtet die Arbeit von WHO/Europa an der dreifachen Milliarden-Zielmarke aus und unterstützt gleichzeitig die Länder dabei, ihre Verpflichtung zur Verwirklichung der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung und des Globalen Aktionsplans für ein gesundes Leben und Wohlergehen aller Menschen zu erfüllen.

Die WHO / Europa hat vier Flaggschiff-Initiativen zur Ergänzung des Europäischen Arbeitsprogramms festgelegt, in dem die gesundheitlichen Prioritäten für die kommenden fünf Jahre festgelegt sind.

  • Das Bündnis für psychische Gesundheit
  • Die Befähigung zu selbstbestimmtem Handeln mit Hilfe digitaler Gesundheitsangebote
  • Die Europäische Impfagenda 2030
  • Gesundheitsförderliches Verhalten: Berücksichtigung verhaltensbezogener und kultureller Erkenntnisse