Einladung zur Rückmeldung zum Europäischen Arbeitsprogramm
Botschaft von Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa
Die COVID-19-Pandemie, die seit mehreren Monaten über die Europäische Region der WHO hinwegfegt, hat uns einige schmerzliche Lektionen gelehrt. Sie hat uns gezeigt, wie verwundbar wir Menschen gegenüber gesundheitlichen Bedrohungen sind, die sich rapide über die ganze Welt ausbreiten können. Sie hat uns vor Augen geführt, dass die Länder trotz aller Anstrengungen in den Bereichen Surveillance und Bereitschaftsplanung nicht ausreichend vorbereitet waren. Doch es hat sich auch gezeigt, dass wir durch koordiniertes Handeln und Solidarität diese Pandemie überwinden und leistungsfähigere Gesundheits- und Sozialsysteme aufbauen und so zu einer künftigen Ökonomie des Wohlergehens beitragen können.
Als ich im Februar mein Amt als neuer WHO-Regionaldirektor für Europa antrat, war mir klar, dass wir die vielfachen Herausforderungen in dieser komplexen und eng verflochtenen Welt nur dann lösen und dass wir sicherere, gesündere und gerechtere Gesellschaften nur dann schaffen können, wenn wir geschlossen und entschlossen handeln. Mit den Zielen für nachhaltige Entwicklung als universeller Richtschnur müssen wir die neuen Chancen ergreifen, kreativ werden und Lernprozesse und Technologie gezielt nutzen, um eine Gesundheitsversorgung für alle zu erreichen, die Menschen vor gesundheitlichen Notlagen zu schützen und Gesundheit und Wohlbefinden für alle zu verwirklichen.
Aufbauend auf der Verpflichtung, niemanden zurückzulassen und Vertrauen sowie die Führungskompetenz der Gesundheitsbehörden zu stärken, präsentiere ich hiermit das Europäische Arbeitsprogramm (EPW) – „Gemeinsam für mehr Gesundheit in Europa“. Im EPW wird eine Zukunftsvision entworfen, wie das WHO-Regionalbüro für Europa die Länder in unserer Region wirksamer dabei unterstützen kann, den Erwartungen der Bürger in Bezug auf Gesundheit gerecht zu werden. Es ist keine umfassende Liste aller Maßnahmen und Gesundheitsbereiche, die die WHO abdeckt, sondern vielmehr die Beschreibung einer neuen Arbeitsweise, mit der die bestehenden Defizite hinsichtlich der gesundheitlichen Resultate in allen Teilen unserer Region beseitigt werden sollen. Dabei wird auch anerkannt, dass die WHO nur erfolgreich sein kann, wenn sie in enger Abstimmung mit Partnerorganisationen auf der regionsweiten und globalen Ebene arbeitet.
Das EPW wird den Gesundheitsministern und anderen Delegierten aus den 53 Mitgliedstaaten in der Europäischen Region auf der Jahrestagung der Europäischen Region im September zur Zustimmung vorgelegt.
Dieses neue Arbeitsprogramm ist eine Einladung zur Zusammenarbeit mit allen maßgeblichen Akteuren, also nationalen und kommunalen Institutionen, internationalen Partnern und der Bevölkerung insgesamt – Zivilgesellschaft, Wissenschaft, den Beschäftigten im Gesundheitswesen und der Privatwirtschaft. Die Verwirklichung von Gesundheit und Wohlbefinden ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
Ich möchte Sie bitten, das EPW zu lesen und uns Ihre Gedanken, Ideen und Anregungen dazu mitzuteilen, wie Sie bzw. Ihre Organisation gemeinsam mit uns zu seiner Umsetzung beitragen können. Die nachstehenden Fragen dienen dazu, Ihnen eine strukturierte Rückmeldung zu erleichtern. Wir werden die Ergebnisse zu gegebener Zeit mit Ihnen teilen.
Ihre Antworten werden entscheidend dazu beitragen, unsere gemeinsame Reise in den kommenden Monaten und Jahren zu skizzieren und Gesundheit und Wohlbefinden für die Menschen in der Europäischen Region zu verwirklichen.
Danke für Ihre Unterstützung.
Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa
Aktuelle Information vom 27. Juli 2020: Die Konsultation endete am Freitag, 24. Juli 2020