Gesichter der WHO – Laima

Laima Bauvare/WHO

Laima Bauvare – Lettland

Laima Bauvare arbeitet als Verwaltungsassistentin beim WHO-Länderbüro in Lettland. Da das Büro eher klein ist, ist sie für die Unterstützung aller Aspekte der Arbeit der WHO zuständig: von Verwaltungsaufgaben über Korrespondenz bis zu Telefongesprächen und Webinaren. Beseelt von dem Wunsch, für eine Organisation mit höheren Zielen zu arbeiten, kam sie 2019 zur WHO. In diesem kurzen Interview spricht Laima darüber, was sie inspiriert, und über ihre Tipps, um gesund zu bleiben.


Wie sind Sie zur WHO gekommen?

Ich arbeite seit Januar 2019 für die Weltgesundheitsorganisation. Es gab für mich viele Gründe, mich bei der WHO zu bewerben, aber der wichtigste war wohl, dass ich darin eine Chance sah, auf „höhere Ziele“ hinzuarbeiten – in einer Organisation, die den Anspruch hat, die Welt etwas besser zu machen. Schließlich ist Gesundheit für alle Bereiche des Lebens so grundlegend wichtig! Nachdem ich viele Jahre lang in der Privatwirtschaft gearbeitet hatte, wurde mir klar, dass ich an dieser Art von Arbeit nicht mehr interessiert war. Als Mitarbeiterin der WHO, die auf mehr Gesundheit für alle in ihrem Land hinarbeitet, kann ich jeden Tag die Wirkung unserer Anstrengungen beobachten. Man bekommt sofort Rückmeldung von den Betroffenen; man kann positive Veränderungen erkennen, und man fühlt sich gut in dem Wissen, ein Teil dieser positiven Veränderungen zu sein.

Erzählen Sie etwas Einzigartiges von Ihrer Arbeit.

Ich bin diejenige, die im Länderbüro die Anrufe entgegennimmt, und das sind ziemlich viele. Es ist schön, dass die Menschen in Lettland mit ihren Fragen zu uns kommen, aber nicht alle in unserem Land wissen genau über die Arbeit der WHO Bescheid – viele müssen sich erst noch informieren. Natürlich hat sich das durch die COVID-19-Pandemie etwas geändert, aber vor der Pandemie herrschte bei vielen Verwirrung darüber, wo die Arbeit der WHO beginnt und wo sie endet. Manche Anrufer suchen medizinischen Rat, und dann verweisen wir sie an ihren Hausarzt oder an die zuständigen Gesundheitsbehörden. Einmal bekam ich einen Anruf von einem Schiff mit lettischen Passagieren in internationalen Gewässern. Ein Passagier war erkrankt, und sie wollten wissen, was zu tun ist. Das war auf jeden Fall einer der unerwartetsten Anrufe, die ich je bekommen habe.

Was bedeutet Gesundheit für Sie, und was tun Sie, um gesund zu bleiben?

Das ist ein großes Thema mit vielen Aspekten. Da ist die körperliche Seite der Gesundheit: Ich habe damit angefangen, wesentlich mehr zu Fuß zu erledigen, zum Beispiel den Heimweg aus dem Büro, auch wenn das ziemlich weit ist. Ich brauche etwa eine Stunde und 20 Minuten, und dieser lange Heimweg ist für mich ein netter Übergang zwischen Arbeit und Privatleben. Ein anderer Aspekt ist die Ernährung. Ich glaube fest an eine vegetarische Vollwerternährung. Auch wenn ich da nicht kategorisch bin, so habe ich das doch immer im Hinterkopf. Und dann ist da der Aspekt der psychischen Gesundheit. Ich versuche, die Bodenhaftung zu behalten und bewusst zu leben. Schließlich ist auch die Umwelt für meine persönliche Gesundheit wichtig, also bemühe ich mich, nachhaltig und umweltfreundlich zu leben.

Welches ist Ihr heißester Gesundheitstipp?

Mehr Gemüse essen.

Die vergangenen 16 Monate waren für Milliarden Menschen in aller Welt schwierig. Was war für Sie die größte Herausforderung während dieser Pandemie?

Die letzte Zeit war für alle Menschen überall auf der Welt sehr schwer, aber ich gehöre wohl eher zu den Glücklichen, teilweise wegen meiner Persönlichkeit. Ich verbringe sowieso viel Zeit zuhause, und die sportlichen Aktivitäten, die ich mag, wie Wandern oder Yoga, sind für Einzelpersonen gut geeignet. Aber es war schwer für mich, dass ich meine Angehörigen nicht besuchen konnte. Ich habe ein sehr enges Verhältnis zu meiner Schwester und ihrer Familie. Sie hat kleine Kinder, und die vermisse ich sehr. Es tut schon weh, wenn ich sie nicht sehen kann.

Stellen Sie sich noch ein Jahr im Lockdown vor. Wenn Sie während des gesamten Jahres nur ein Buch zum Lesen bekämen, welches wäre das?

Das ist eine schwierige Frage für einen Bücherwurm! Ich würde wahrscheinlich ein Buch wählen, das ich mir gut vorstellen könnte, im Laufe des Jahres mehrmals zu lesen. Das wäre „Schlachthof fünf“ von Kurt Vonnegut. Das Buch hilft irgendwie, sich mit der Tatsache zu versöhnen, dass wir alle eine schwere Zeit durchmachen. Die Art und Weise, wie das Buch geschrieben ist und wie die Handlung die verschiedenen Phasen im Leben eines Menschen durchläuft .... Da schimmert eine Akzeptanz durch, dass das alles nur eine Momentaufnahme ist – und dass dieser Moment vorübergehen wird.

… und nach dem Jahr Lockdown dürfen Sie eine – lebende oder historische – Person zum Abendessen einladen. Wen laden Sie ein?

Michelle Obama. Ich habe vor Kurzem ihr Buch gelesen, und sie ist für mich eine faszinierende Person.


WHO-Länderbüro Lettland

  • Zahl der Mitarbeiter: 2
  • In Betrieb seit: 1992
  • Wichtigste Schwerpunktbereiche: Psychische Gesundheit, digitale Gesundheit, Gesundheitsfinanzierung und Gesundheitssysteme, integrierte Gesundheitsversorgung, gesundheitliche Notlagen (COVID-19).