Der Lebensverlaufansatz: Von der Theorie zur Praxis. Fallbeispiele aus zwei kleinen Ländern in der Europäischen Region (2018)

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2018, xiv + 107 Seiten
ISBN 978 92 890 5326 6
Diese Publikation ist nur online erhältlich.

Mit dem Lebensverlaufansatz wird eine zeitliche und gesellschaftliche Perspektive in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden von Einzelpersonen und Generationen eingenommen, bei der sämtliche Lebensabschnitte eines Menschen eng miteinander, mit dem Leben anderer im gleichen Zeitraum geborener Menschen sowie mit dem Leben vergangener und zukünftiger Generationen verflochten sind. Der Lebensverlaufansatz sieht frühzeitiges Handeln, angemessenes Handeln während der Übergangsphasen des Lebens sowie gemeinsames Handeln als Gesellschaft insgesamt vor. Der Ansatz ist ein Grundpfeiler der auf Verbesserung von Gesundheit und gesundheitlicher Chancengleichheit ausgerichteten Rahmenkonzepte und wird als unerlässlich für die Umsetzung des Rahmenkonzepts Gesundheit 2020 und der Agenda 2030 angesehen. Es gibt jedoch anerkannte Herausforderungen bei der Umsetzung der Erkenntnisse und Grundsätze dieses Ansatzes in Handlungskonzepte und in die Praxis.

Die kleinen Länder der Europäischen Region der WHO sind fest entschlossen, den Lebensverlaufansatz anzuwenden und als Modelle für bewährte Praktiken und Innovationen in diesem Bereich zu dienen. In dieser Publikation werden Fallbeispiele für an verschiedenen Lebensphasen ansetzende Maßnahmen in zwei kleinen Ländern vorgestellt: Island und Malta. Anhand der Beispiele wird untersucht, wie diese Länder die Grundsätze und Erkenntnisse des Lebensverlaufansatzes in konkrete Maßnahmen umsetzen, mit besonderer Schwerpunktlegung auf Defiziten in der gesundheitlichen Chancengleichheit sowie auf Erfolgskontrolle und Evaluation. Die zentralen Botschaften dieser Fallbeispiele behandeln die möglichen Katalysatoren und Hindernisse für Fortschritte im Rahmen eines Zyklus, der für die Förderung des Lebensverlaufansatzes als ein politisches Handlungskonzept für die öffentliche Gesundheit erforderlich ist. Schließlich wird in den Schlussfolgerungen hervorgehoben, wie wichtig es ist, ressortübergreifende Partnerschaften sowie die gesamtstaatliche und gesamtgesellschaftliche Unterstützung für den Lebensverlaufansatz zu stärken; zu gewährleisten, dass an verschiedenen Lebensphasen ansetzende Maßnahmen gleichstellungsorientiert und geschlechtersensibel sind; und Erfolgskontrolle, Evaluation und Wissensaustausch im Rahmen von Maßnahmen im Lebensverlauf Priorität einzuräumen.