Freiwillige Krankenversicherungen in Europa: Aufgaben und Regeln

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Anna Sagan und Sarah Thomson
2016, xvii + 122 Seiten
ISBN 978 92 890 5038 8
40,00 CHF / 48,00 US-$
Bestellnr.: 13401168

Wenn öffentliche Mittel unbegrenzt wären, gäbe es keine Lücken in der Gesundheitsversorgung und keinen echten Bedarf an freiwilligen Krankenversicherungen. Allerdings stehen die meisten Gesundheitssysteme vor finanziellen Engpässen, was freiwillige Krankenversicherungen als möglichen Ausweg aus der Misere erscheinen lässt. Diese Studie nutzt Erfahrungen aus 34 Ländern zur Bewertung des Beitrags freiwilliger Krankenversicherungen zur Finanzierung der Gesundheitsausgaben und des Verhältnisses zur öffentlich finanzierten Gesundheitsversorgung. Sie betrachtet Versicherer, Versicherte und Beweggründe. Sie untersucht auch die einschlägige Politik auf Ebene der Länder und der Europäischen Union sowie ihre Erörterung auf nationaler Ebene.

Die Analyse zeigt, dass die Märkte zwar in Bezug auf Größe, Betrieb und Regeln unterschiedlich, jedoch in ihrer überwiegenden Mehrzahl klein sind. Die größten Märkte sind durch eine lange Tradition und nicht am Gewinn orientierte Anbieter gekennzeichnet, sie sind am stärksten reguliert, zugänglich und bezahlbar. Die Studie deutet auch an, dass freiwillige Krankenversicherungen in der Regel den gesundheitlichen Bedürfnissen der Bevölkerung besser gerecht werden als Systeme mit Eigenleistungen, auch wenn es bemerkenswerte Ausnahmen gibt. Freiwillige Krankenversicherungen können den finanziellen Schutz stärken, insbesondere wenn sie Zuzahlungen ersetzen oder ergänzen. Allerdings handelt es sich bei ihnen um ein komplexes, schwieriges und sehr kontextabhängiges Instrument, das andere Ziele des Gesundheitssystems wie chancengleichen Zugang, Effizienz, Transparenz und Rechenschaft untergraben kann, selbst wenn der Markt stark reglementiert ist. Politische Entscheidungsträger sollten daher behutsam vorgehen, wenn sie freiwillige Krankenversicherungen zum Schließen von Finanzierungslücken einsetzen wollen.

Dem Bericht liegt eine Reihe von Länderprofilen bei. Die Studie nutzt Beiträge nationaler Sachverständiger aus Ländern der Europäischen Union, der Europäischen Freihandelsassoziation und der Europäischen Region der WHO.