Weltgesundheitsversammlung, Tag 4: Anregungen für ein koordiniertes Vorgehen gegen nichtübertragbare Krankheiten
Die Weltgesundheitsversammlung billigte Vorschläge für eine bessere globale Abstimmung des Einsatzes gegen nichtübertragbare Krankheiten wie Diabetes, Krebs, Herzerkrankungen und Schlaganfall. Sie nahm auch eine Resolution für bessere Prävention, Diagnose und Therapie der viralen Hepatitis an.
Themen von besonderem Interesse für die Europäische Region
- Während einer Zusammenkunft mit der WHO-Regionaldirektorin für Europa Zsuzsanna Jakab erläuterte der Gesundheitsminister der Republik Moldau die Fortschritte seine Landes hinsichtlich der Qualitätssteigerung im Gesundheitswesen und der Tabakgesetzgebung. Der Minister sagte, die Verzahnung der Angebote im Rahmen der primären Gesundheitsversorgung stelle noch eine Herausforderung dar. Er dankte dem Regionalbüro für seine Unterstützung und die Entsendung von Spezialisten für nichtübertragbare Krankheiten, Gesundheitssysteme, Gesundheitsinformationen, Telemedizin sowie für übertragbare Krankheiten.
- Der usbekische Gesundheitsminister Dr. Anvar Valiyevich Alimov und sein Stellvertreter Asilbek Khudayarov sprachen mit Frau Jakab über eine bevorstehende hochrangige Tagung zu den Themen Gesundheit, Ernährung und Nahrungsmittelsicherheit. Sie erörterten zudem eine subregionale Tagung über „Gesundheit 2020“ im Herbst diesen Jahres. Die Regionaldirektorin regte an, die Studie von Michael Marmot zur Einführung in weitere zentralasiatische Länder vorzustellen.
- Die Regionaldirektorin kam mit Delegierten der Russischen Föderation zu einem bilateralen Gespräch über die Tuberkuloseepidemie in Russland und Möglichkeiten der Schadensminderung zusammen. Auch die nächsten Schritte zur Schaffung einer Außenstelle des Regionalbüros als eines Fachzentrums für nichtübertragbare Krankheiten in der Russischen Föderation wurden besprochen.
- Im Ausschuss B trat die Beratende Expertengruppe zusammen, um die Thematik Gesundheitssysteme auf der Grundlage zweier zentraler Berichte mit einem Addendum zu erörtern. Sie erbat sich zusätzliche analytische und operative Leitlinien für Finanzierungsmechanismen sowie die Erkundung alternativer Finanzierungsmodelle. Die Gruppe forderte mehr Eigenverantwortung der Länder, weitere Demonstrationsprojekte, eine Ausdehnung des Themenkreises um weitere Krankheiten, die Erarbeitung neuer Indikatoren und eine größere Einbeziehung der Thematik Gesundheitssysteme in andere Erörterungen. Im Namen der 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region bekannte sich Finnland zur Vision der Arbeitsgruppe und würdigte die bereits von der WHO in diesem Zusammenhang geleistete Arbeit.
- Der finnische Delegierte betonte, dass die Ernährung von Mutter und Kind ein prioritäres Thema bleibe und dass sich gute Ernährung inhaltlich mit den Themen Klimawandel und Lebensmittelsicherheit überschneide.
Richard Horton moderierte als Herausgeber der Fachzeitschrift The Lancet eine Nebenveranstaltung mit der unabhängigen Sachverständigengruppe. Die WHO-Generaldirektorin Dr. Margaret Chan führte in das Thema ein. Sie äußerte sich zur Entstehungsgeschichte der Gruppe, die zusehends Anfragen in Bezug auf die Rechenschaftsthematik erhalte. Sie betonte, dass hier durch die Stärkung von Gesundheitsinformationssystemen viel erreicht werden könne.
Herr Horton nannte als Ziel der globalen Strategie die Rettung von 16 Millionen Menschenleben bis 2015 und äußerte sich zu den erforderlichen Schritten. Die Sachverständigengruppe würde Rückmeldungen zum bislang Erreichten und den weiter bestehenden Problemen begrüßen. Die Delegationen von Malawi, Peru und der Vereinigten Republik Tansania skizzierten in ihren Beiträgen, welche Fortschritte durch die Befolgung von Empfehlungen der Kommission für Information und Rechenschaftsablage über die Gesundheit von Frauen und Kindern erzielt worden seien.