Regionaldirektorin nennt Gemeinsamkeiten mit JA-CHRODIS im Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten
Regionaldirektorin für Europa Dr. Zsuzsanna Jakab sprach am 28. Februar 2017 vor über 200 Teilnehmern auf der Abschlusskonferenz zum von der Europäischen Union (EU) finanzierten Gemeinsamen Handlungskonzept zur Bekämpfung chronischer Krankheiten und zur Förderung einer gesunden Entwicklung im gesamten Lebensverlauf (JA-CHRODIS).
In ihrer Grundsatzrede betonte Dr. Jakab, dass der Kampf gegen nichtübertragbare Krankheiten einen Lebensverlaufansatz, stützende Umfelder und personenzentrierte Gesundheitssysteme benötigte, was auch JA-CHRODIS anerkannt habe. Sie nannte einige Erfolge, hierunter den Rückgang der vorzeitigen Sterblichkeit aufgrund nichtübertragbarer Krankheiten (prognostizierter Rückgang um 40% zwischen 2010 und 2025) und die Zurückdrängung bestimmter Risikofaktoren (Alkoholkonsum zwischen 1990 und 2014 um 11% gefallen). Sie erinnerte jedoch auch daran, dass große Herausforderungen wie die Bewältigung der Adipositas im Kindesalter fortbestünden.
Dr. Jakab betonte die vielen Gemeinsamkeiten zwischen JA-CHRODIS und dem Aktionsplan zur Prävention und Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten in der Europäischen Region der WHO, den die Mitgliedstaaten in der Europäischen Region 2016 angenommen hatten. Dazu zählte sie:
- das Bekenntnis zu besserer Prävention, Handhabung und Versorgung
- evidenzbasierte Interventionen auf Ebene der Bevölkerung und der Einzelperson
- Kapazitätsaufbau und Unterstützung von politischen Entscheidungsträgern
- bürgernahe Gesundheitssysteme
- einen Lebensverlaufansatz
- Beobachtung und Auswertung der Konzepte.
Die Regionaldirektorin nannte auch Beispiele für die Unterstützung politischer Entscheidungsträger durch die WHO in der Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten, etwa eine Sammlung evidenzbasierter Argumente gegen typische Einwände, die bei der Umsetzung einzelner Artikel aus dem Rahmenübereinkommen der WHO zur Eindämmung des Tabakgebrauchs auftreten (Tobacco Control Playbook), einen aktuellen Bericht zur Handhabung von Lebensmittelwerbung für Kinder und ein Bewertungsinstrument für Konzepte zu gesundheitsförderlicher Bewegung.
Dr. Jakab schloss, indem sie den Europäischen Kommissar für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit Vytenis Andriukaitis und weitere Partner dazu einlud, gemeinsame Erfolge während der Europäischen Konferenz zu Fortschritten in der Umsetzung der Politischen Erklärung der Tagung der Generalversammlung der Vereinten Nationen auf hoher Ebene über nichtübertragbare Krankheiten zu feiern, die am 8. und 9. Juni 2017 in Moskau stattfinden wird.
Das JA-CHRODIS-Projekt
JA-CHRODIS ist ein vom dritten Gesundheitsprogramm der EU (2014–2020) gefördertes Gemeinsames Handlungskonzept. Es bringt 70 assoziierte Kooperationspartner aus nationalen und regionalen Gesundheitsministerien und Forschungseinrichtungen in 25 europäischen Ländern an einen Tisch. Gemeinsam wollen sie bewährte Praktiken im Umgang mit chronischen Krankheiten aufzeigen, überprüfen, in den Mitgliedstaaten der EU verbreiten und ihre Annahme über lokale, regionale und nationale Grenzen hinweg fördern. Die Schwerpunkte von JA-CHRODIS lagen auf Gesundheitsförderung und Primärprävention sowie auf der Handhabung von Diabetes und Mehrfacherkrankungen. Die Initiative war auf drei Jahre angelegt (2014 bis 2017).