Gemeinsame Erklärung zur Europäischen Impfwoche

ECDC

Dr. Zsuzsanna Jakab, Regionaldirektorin, WHO-Regionalbüro für Europa
Dr. Andrea Ammon, Direktorin, Europäisches Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten

Kopenhagen/Stockholm, 24. April 2019

Impfstoffe haben unsere Gesellschaft verändert. Für jedes Neugeborene haben sie die Chance erhöht, das Erwachsenenalter zu erreichen, und für jeden vollständig geimpften Erwachsenen die Chance, Gesundheit und Wohlbefinden aufrechtzuerhalten und dadurch massiv zur Produktivität in jedem Land beizutragen.

In vielen Ländern in der Europäischen Region der WHO steigen die Durchimpfungsraten und die Zahl der durch Impfungen bekämpften Krankheiten weiterhin beständig. Dies ist ein großartiger Erfolg und eine kostenwirksame Investition in eine Zukunft ohne impfpräventable Krankheiten.
Während der Europäischen Impfwoche 2019 werden diese kontinuierlichen Fortschritte ebenso gewürdigt wie die zahlreichen Helden des Impfalltags, die diese Fortschritte erst möglich machen: von Wissenschaftlern, über Gesundheitsfachkräfte und politische Entscheidungsträger, bis hin zu Eltern und vielen anderen.

Gleichzeitig dürfen wir die Kinder und Erwachsenen, die noch nicht geschützt sind, nicht außer Acht lassen. Ansteckende Krankheiten kennen keine Landesgrenzen, und auch die Bemühungen zur Eindämmung dieser Krankheiten dürfen an ihnen nicht Halt machen. 2018 hat sich das Masernvirus in der gesamten Region weiter ausgebreitet – auch in Ländern der Europäischen Union – und zu mehr als 80 000 Infektionen und über 70 Todesfällen geführt. Bedauerlicherweise zeigen die Daten für die ersten Monate des Jahres 2019, dass diese Ausbreitung weiter anhält.

Gemeinsame Entschlossenheit und individuelle Maßnahmen in der gesamten Europäischen Region

Den Fortschritten auf dem Weg zu einer allgemeinen Gesundheitsversorgung und letztendlich zur Verwirklichung von Ziel 3 der Ziele für nachhaltige Entwicklung – die Gewährleistung eines gesunden Lebens für alle Menschen jeden Alters und die Förderung ihres Wohlergehens – wird in der Europäischen Region Vorrang eingeräumt.

Die Eliminierung von Masern und Röteln und der Schutz von Kindern und Erwachsenen vor anderen durch Impfung vermeidbaren Krankheiten spielen eine wichtige Rolle bei der Verwirklichung dieser Ziele. Dies erfordert gemeinsame Maßnahmen und gemeinsame Verantwortung, um eine hohe Durchimpfung für alle zu gewährleisten.

Gemeinsam mit ihren Mitgliedstaaten haben die WHO und die Europäische Union mutige Schritte unternommen, um die Impflücken zu schließen, die jeder impfpräventablen Krankheit Tür und Tor öffnen. Die im Rahmen des Europäischen Impfaktionsplans der WHO, der Empfehlung des Rates zur verstärkten Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von durch Impfung vermeidbaren Krankheiten und der Gemeinsamen Maßnahme der Europäischen Union zur Impfung auf den Weg gebrachten Aktivitäten haben weitreichende Folgen für die Gesundheitssysteme und die Gesellschaft. Unsere gemeinsame Entschlossenheit, die Durchimpfungsrate zu steigern, muss sich in jeder Gemeinde und jeder Gesundheitseinrichtung in der gesamten Region bemerkbar machen.

Gleichzeitig sind zusätzliche Arbeit und zusätzliche Helden des Impfalltags erforderlich, um die Botschaft zu verbreiten, dass Impfungen wirken. Die Europäische Impfwoche ist eine wichtige Gelegenheit, um das Bewusstsein von Entscheidungsträgern sowohl in Familien als auch in Regierungen für Impfstoffe zu stärken und so zur Aufrechterhaltung eines leichten Zugangs zu und einer hohen Nachfrage nach Impfleistungen beizutragen.
Durch Information und die Verbreitung der Fakten über Impfungen kann jeder bei der Gewährleistung des Schutzes für alle eine wichtige Rolle spielen und zu einem Helden des Impfalltags werden.