Erklärung für die Europäische Impfwoche 2021: In dieser Woche feiern wir das Verdienst von Impfungen: sie bringen uns näher

Video: Erklärung von Dr. Hans Henri P. Kluge, WHO-Regionaldirektor für Europa, 26-04-2021

27. April 2021

Die diesjährige Europäische Impfwoche ist anders als alle bisherigen. Denn heute befinden wir uns inmitten einer beispiellosen weltweiten Impfkampagne gegen COVID-19, die uns Zuversicht gibt, dass die Impfung uns wieder näher zusammen bringen wird. Dieser Optimismus beruht auf dem Wissen, dass wir mit einer hohen Inanspruchnahme der Impfungen und der Einhaltung gesundheitlicher Maßnahmen diese Pandemie besiegen können.

Doch anders als diese Situation ist die lebenswichtige Rolle von Impfungen für den Schutz von Menschenleben und Existenzen keineswegs neu. Indem sie zahlreiche gefährliche Infektionskrankheiten im frühen Kindesalter verhindern, lassen Routineimpfungen Kinder zu gesunden Erwachsenen heranwachsen. Andere in frühen Lebensphasen verabreichte Impfungen tragen dazu bei, das Auftreten von Leberkrebs und Gebärmutterhalskrebs viele Jahre später zu verhindern. Diese Wirkung wiederum hat einen Abbau von Ungleichheiten in Bezug auf Gesundheit, Bildung und Einkommen zur Folge und kann sogar die Gefahr durch Antibiotikaresistenzen verringern.

Während der Europäischen Impfwoche wird dieses Verdienst jedes Jahr gewürdigt, indem die Bedeutung der Aufrechterhaltung einer hohen Durchimpfung bei Routineimpfungen unterstrichen wird. Im neuen Europäischen Arbeitsprogramm mit dem Titel „Gemeinsam für mehr Gesundheit“ wird diese Aufgabe zusätzlich hervorgehoben, indem Immunisierung zu einer unserer Flaggschiff-Initiativen erklärt wird. Diese besondere Schwerpunktlegung auf das Impfwesen spiegelt nicht nur die beeindruckende Wirkung von Impfungen auf die Gesundheit in der Europäischen Region insgesamt wider, sondern auch die Chance für die Bevölkerung, aus den Impfungen des Routineimpfplans und den noch einzuführenden Impfungen noch mehr Nutzen zu ziehen. Wir haben die potenziellen Vorteile von Impfungen zum Schutz von Menschen aller Altersgruppen vor schweren Infektionskrankheiten noch nicht voll ausgeschöpft. Es gibt immer noch Impflücken, die vor allem die anfälligsten Gruppen gefährden. COVID-19 hat uns gezeigt, dass ein Mangel an Chancengleichheit im Gesundheitsbereich, einschließlich des Impfwesens, allen schadet.

In dieser Woche feiern wir das Verdienst von Impfungen: sie bringen uns näher. Zusammen mit unseren Partnerorganisationen arbeiten wir bei der WHO in enger Abstimmung mit allen Mitgliedstaaten darauf hin, allen in Frage kommenden Menschen in der Europäischen Region eine Impfung gegen COVID-19 zu ermöglichen und dafür zu sorgen, dass Routineimpfungen auch in dieser schwierigen Zeit fortgesetzt werden. #Vaccineswork