Malta gibt Startschuss für Konzept und Aktionsplan für Nahrung und Ernährung
Ernährungsbezogene Faktoren sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Krankheitslast in allen 53 Mitgliedstaaten der WHO in der Europäischen Region. In Malta gibt die Ausbreitung von Adipositas unter Kindern im schulpflichtigen Alter besonderen Anlass zur Sorge.
Am 16. Dezember 2014 hielt Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, im Rahmen ihres zweitägigen Besuchs in Malta beim offiziellen Startschuss für das Konzept und den Aktionsplan Nahrung und Ernährung eine Ansprache an die beteiligten Akteure.
„Malta hat bei der Inangriffnahme von Fragen ernährungsbedingter Krankheiten die Initiative ergriffen und ist bei Diskussionen zu dieser Thematik in der Europäischen Region immer an vorderster Front. Es hat als erstes Land in der Europäischen Region seine Nahrungs- und Ernährungspolitik nach dem Vorbild des Europäischen Aktionsplans Nahrung und Ernährung und auf der Grundlage des gesundheitspolitischen Rahmenkonzepts „Gesundheit 2020“ erneuert. Dazu möchte ich Ihnen gratulieren“, sagte Frau Jakab.
Der neue Aktionsplan befasst sich mit den negativen Auswirkungen ungesunder Ernährung und anderer Risikofaktoren in Malta durch konkrete Maßnahmen in folgenden Bereichen:
- Reduzierung des Salz- und Fettkonsums insgesamt;
- Eliminierung von Transfettsäuren;
- Förderung gesünderer Nahrungsmittel und Zurückdrängung ungesunder Produkte durch gezielte Preispolitik;
- Beschränkung der Vermarktung von Lebensmitteln an Kinder;
- Verbesserte Beobachtungs- und Überwachungsmechanismen.
- An der Veranstaltung nahm auch der Parlamentarische Staatssekretär Chris Fearne teil.
Das Wichtigste vom Besuch in Malta
Während ihres Besuchs erläuterte die Regionaldirektorin vor Vertretern der Zivilgesellschaft und der Gesundheitsberufe die Bedeutung eines gesamtgesellschaftlichen Ansatzes bei der Bekämpfung nichtübertragbarer Krankheiten. Sie traf auch mit sämtlichen Mitarbeitern des Gesundheitssekretariats zusammen, wo sie im Rahmen einer Pressekonferenz die langjährige enge Zusammenarbeit der WHO mit der Regierung Maltas hervorhob, die vor allem im Zeichen der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems, der Gesundheit von Migranten und des Projektes der WHO für kleine Staaten gestanden habe.
Die Anstrengungen Maltas im Bereich der Gesundheit von Migranten gehörten auch zu den Themen in dem Gespräch der Regionaldirektorin mit dem maltesischen Außenminister Dr. George Vella. Die WHO und die maltesische Regierung haben vor kurzem gemeinsam die Fähigkeit des Gesundheitswesens des Landes zur Bewältigung großer Migrantenströme bewertet und arbeiten nun zusammen daran, die Gesundheit von Migranten zum festen Bestandteil der nationalen Bereitschaftsplanung für den Katastrophenfall zu machen.
Bei einem Zusammentreffen mit Prof. Edward Scicluna, dem Finanzminister Maltas, unterstrich die Regionaldirektorin die Bedeutung von Investitionen in die primäre Gesundheitsversorgung sowie in Krankheitsprävention und Gesundheitsförderung, um der langfristigen Belastung der Haushalte durch die Bewältigung chronischer Krankheiten vorzubeugen.
In seiner Unterredung mit der Regionaldirektorin erläuterte Godfrey Farrugia, Vorsitzender der Arbeitsgruppe Diabetes des maltesischen Parlaments, die bisherige Arbeit zur Entwicklung eines Handlungskonzeptes gegen Diabetes, deren Schwerpunkte auf der mobilen Gesundheit und der Befähigung der Patienten gelegen hätten.
In einem Zusammentreffen zwischen der Regionaldirektorin und dem Parlamentarischen Staatssekretär für Gesundheitsfragen wurde ein breites Spektrum von Themen behandelt – von der Bekämpfung der Ebola-Krise bis zur Gesundheit von Migranten und den anderen Prioritäten der Präsidentschaft Maltas im Rat der Europäischen Union im Jahr 2017.