Portugal: Bewertung der Fähigkeit des Gesundheitssystems zur Bewältigung plötzlicher größerer Migrantenströme. Gemeinsamer Bericht einer Mission des portugiesischen Gesundheitsministeriums, des Internationalen Zentrums für Migration, Gesundheit und Entwicklung und des WHO-Regionalbüros für Europa
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2014, xviii + 217 Seiten
ISBN 978 92 890 5072 2
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In den letzten Jahren hat es wiederholt plötzliche Zuströme von Migranten in Länder der Europäischen Region der WHO gegeben, die die Gesundheitssysteme der Aufnahmeländer vor beträchtliche Herausforderungen gestellt haben und eine Aufstockung der gesundheitlichen Grundversorgung erforderlich machen, die den grundlegenden Bedürfnissen der Migranten in angemessener Weise gerecht wird und eine Einhaltung ihrer elementaren Menschenrechte ermöglicht. Aufgrund der Unvorhersehbarkeit der Migrationsströme ist es erforderlich, dass die Mitgliedstaaten die Bereitschaft ihrer Gesundheitssysteme zur Bewältigung eines potenziell großen Zustroms von Vertriebenen verstärken und in Kapazitäten für das Notfallmanagement sowie in wirksame bereichsübergreifende Koordinationsmechanismen investieren. Insbesondere der Zustrom in die Länder Südeuropas unterstreicht die Notwendigkeit, vorbildliche Praktiken zu bestimmen, Erfahrungen auszutauschen und einen effizienten Grundsatzdialog zwischen den maßgeblichen Akteuren in die Wege zu leiten.
Angesichts dieser Situation haben das Gesundheitsministerium Portugals und das WHO-Regionalbüro für Europa gemeinsam die Fähigkeit des Gesundheitssystems des Landes zur Bewältigung großer Migrantenströme bewertet. Hierbei handelt Portugal in Übereinstimmung mit der Resolution WHA 61.17 der Weltgesundheitsversammlung von 2008 sowie mit den Ergebnissen der Globalen Konsultationstagung zum Thema Gesundheit von Migranten, die 2010 in Madrid stattfand. Portugal könnte in verschiedener Weise als ein Modell für die Praxis der Integration von Migranten dienen, auch wenn in Bezug auf Planung und die Mobilisierung von Notfallkapazitäten noch Verbesserungsmöglichkeiten bestehen.
Die Bewertung erfolgte im Rahmen des vom Regionalbüro durchgeführten Projektes zu den gesundheitspolitischen Aspekten der Migration für Europa, das mit direkter Unterstützung durch das italienische Gesundheitsministerium die Arbeit in der Europäischen Region der WHO zur Stärkung der nationalen und kommunalen Kapazitäten für die Erfüllung der gesundheitlichen Bedürfnisse der Migranten ergänzen soll. Die Bewertung wurde auch nach Maßgabe des neuen Rahmenkonzeptes der Europäischen Region, „Gesundheit 2020“, durchgeführt, in dem auch Fragen der Anfälligkeit und der Menschenrechte bestimmter Bevölkerungsgruppen thematisiert werden.