Ansprache von Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, an die Bediensteten des WHO-Regionalbüros für Europa

12. Februar 2010

Am Mittwoch, den 10. Februar 2010, ist Jo Eirik Asvall, Regionaldirektor im Ruhestand, nach zweijähriger Krankheit verstorben. Die Krankheit kam zurück, und er kämpfte gegen sie an, wie er ein Leben lang stets engagiert für die gute Sache gekämpft hatte.

In einer E-Mail-Nachricht vor einigen Wochen teilte er mir mit, dass er nur noch zwei bis drei Monate zu leben habe, und bat mich, über diese Zeit möglichst nutzbringend im Dienste der WHO zu verfügen. Die WHO bedeutete für ihn sein Leben, sein Streben, seine Welt. In seinen 15 Jahren als Regionaldirektor war er ein echter Vordenker für Gesundheitspolitik und Gesundheitswesen in der Region. Die Europäische Region verdankt ihm viel.

Es war ihm ein tiefes Bedürfnis, vor zwei Wochen [auf dem Empfang anlässlich der Verabschiedung von Dr. Marc Danzon, jetzt Regionaldirektor i. R., sowie meiner Amtseinführung als Regionaldirektorin] zu uns zu sprechen. Damals konnten Sie – im Gegensatz zu ihm – natürlich nicht wissen, dass es seine letzte Rede und sein letzter öffentlicher Auftritt sein würde und dass er uns allen diese Botschaft auf den Weg mitgeben und sich gleichzeitig von uns verabschieden wollte. Er war ein außerordentlicher Mensch, dessen Vermächtnis wir wahren und von dem wir lernen müssen.

In meiner letzten E-Mail an ihn teilte ich ihm mit, dass wir ein Büro für Regionaldirektoren im Ruhestand eingerichtet hätten und dass es sich auf demselben Gang befinde, auf dem damals sein Büro lag, so dass ich ihn hoffentlich bald einmal dort begrüßen könne. Und ich wünschte ihm eine baldige Erholung.
Zu diesem Zeitpunkt lag er bereits im Krankenhaus auf der Intensivstation, doch seine Frau las ihm die Nachricht vor. Er nahm sie mit einem Lächeln zur Kenntnis – wahrscheinlich das letzte Mal, dass jemand das charakteristische Lächeln auf seinem Gesicht sah.

Jo, Du wirst uns immer in Erinnerung bleiben. Mögest Du in Frieden ruhen.