Fünfte Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit: Abschlussrede
Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa
12. März 2010
Sehr geehrte Damen und Herren Minister, Exzellenzen, sehr geehrte Kolle-ginnen und Kollegen, meine Damen und Herren!
Als wir mit den Vorbereitungen für diese Konferenz begannen, wollten wir eine wirklich spannende, einzigartige und denkwürdige Veranstaltung auf die Beine stellen.
Und sie war in der Tat spannend. Nach 20 Jahren Prozess Umwelt und Ge-sundheit für Europa erleben wir alle hier noch Adrenalinschübe und spru-delnden Enthusiasmus. Sind Sie nicht auch dieser Ansicht?
Dies war eine einzigartige Veranstaltung. Selbst der Klimawandel hat auf seine Weise dazu beigetragen, dass diese Konferenz einmalig war!
Und wie die Bilder hinter mir zeigen, war dies auch eine denkwürdige Konferenz.
Das Programm war reichhaltig, voller interessanter und inspirierender Sitzungen, Podiumsdiskussionen und Nebenveranstaltungen. Dazu gehörte auch die Auszeichnungszeremonie für Bewusstsein schaffende und Überzeugungsarbeit leistende nichtstaatliche Organisationen und Journalisten.
And zum fünften Mal hat sich die Ministerkonferenz zu Umwelt und Gesundheit als eine exzellente Gelegenheit für den Wissensaustausch erwie-sen und unsere Entschlossenheit in Bezug auf die zentralen Werte des Prozesses wurde bestärkt. Sie stimmen mir sicherlich zu, dass dies gute Voraussetzungen für die sechste Ministerkonferenz im Jahr 2016 sind, wenn wir erneut zusammenkommen werden.
Lassen Sie mich bei dieser Gelegenheit meinen Dank aussprechen an Stefania Prestigiacomo, die Ministerin für Umwelt, Landschafts- und Meeres-schutz Italiens, und an Dr. Ferruccio Fazio, den Gesundheitsminister Italiens, die uns durch ihre Abschlussreden Mut gemacht und geholfen haben, durch diese Konferenz einen weiteren Meilenstein entlang unseres Weges zu setzen.
Lassen Sie mich meinen Dank aussprechen an Pietro Vignali, den Ober-bürgermeister von Parma, für die außergewöhnliche Gastfreundschaft und an John Dalli, den Europäischen Kommissar für Gesundheit und Verbraucherpolitik, für seine Anwesenheit und seine anregende Rede am heutigen Tag. Lassen Sie mich außerdem bedanken, bei Dr. Asamoa-Baah, dem Stellvertretenden Generaldirektor vom WHO-Hauptbüro in Genf und bei unserer Generalsekretärin Dr. Margaret Chan für ihre ausgezeichnete Videobotschaft.
Meine Damen und Herren,
ich weiß, diese Konferenz hat ein neues aufregendes Kapitel für die Arbeit der europäischen Regierungen im Bereich von Umwelt und Gesundheit aufgeschlagen. Erlauben Sie mir noch einmal kurz die Höhepunkte dieser Konferenz und unsere zentralen Schlussfolgerungen zusammenfassen.
Wir haben jetzt eine neue Zukunftsvision für den Europäischen Prozess Umwelt und Europa angenommen und den Prozess damit wesentlich gestärkt.
Wir haben energische Schritte in die richtige Richtung getan - neue Ziele und Verpflichtungen formuliert - und vor allem haben wir einen neuen konzeptionellen und operationellen Rahmen für den künftigen Prozess geschaffen.
Wir haben erreicht, was wir uns vorgenommen hatten. Indem wir dem Prozess ein sehr viel stärkeres politisches Profil verliehen und seine Lenkungsmechanismen gestärkt haben, haben wir die Voraussetzungen für seine Stärkung und bessere Integration innerhalb der Region geschaffen.
Ich begrüße die Annahme der Erklärung der Fünften Ministerkonferenz Umwelt und Gesundheit und des Folgetextes Entschlossenheit zum Handeln per Akklamation durch die 53 hier vertretenen Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO.
Ich bin überzeugt davon, dass wir uns ein großes Stück voran bewegt haben, wenn ich mir vor Augen halte, dass sich die Regierungen durch die Konferenzerklärung zur Erfüllung konkreter Schritte im kommenden Jahr-zehnt bekennen - etwas wofür wir alle uns in der Geschichte des Prozesses Umwelt und Gesundheit in Europa eingesetzt haben.
Ziele wurden aufgestellt für:
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den Zugang zu sicherer Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung
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Möglichkeiten zur körperlichen Betätigung und gesunden Ernährung
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Krankheitsprävention durch verbesserte Luftqualität und
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gesundheitsförderliche Umwelten, frei von Chemiegiften.
Wie wir es vereinbart haben, werden wir die Fortschritte in den kommen-den Jahren sehr aufmerksam verfolgen und Schritt für Schritt in Vorbereitung auf die sechste Ministerkonferenz im Jahr 2016 auswerten.
Ich begrüße die Entscheidung, Klimawandel und Gesundheit nun zu einer Priorität des Prozesses zu machen. Unsere gemeinsame Arbeit wird auf dem Handlungsrahmen für die Europäische Region aufbauen und ich hoffe, dass wir schon bald die Schaffung weiterer grüner Arbeitsplätze und zu-sätzliche Investitionen in neue Technologien sehen werden.
Ich glaube daran, dass der Gesundheitssektor anderen als Vorbild für die Reduktion von Treibhausgasemissionen dienen wird. Ich hoffe, dass der Umwelt- und Gesundheitssektor schon in naher Zukunft gemeinsam als Fürsprecher gegenüber anderen Sektoren auftreten und unsere Sache, unse-re Prinzipien und unsere Arbeitsweisen verfechten können wird.
Ein weiterer Erfolg dieser Konferenz ist, dass Sie für die Mitgliedstaaten der Europäischen Region durch die Erklärung zugesagt haben, sozioökonomisch bedingte und auf das Geschlecht bezogene Ungleichheiten zwischen den Menschen im Bereich von Umwelt und Gesundheit abzubauen. Ich möchte Sie bitten, ihr Augenmerk insbesondere auf schwache Gruppen zu richten und - an der Schnittstelle zwischen Umwelt und Gesundheit - wirksamere Methoden zur Bewältigung der Epidemie nichtübertragbarer Krankheiten zu finden.
Meine Damen und Herren, die Arbeit liegt jetzt vor uns auf dem Tisch und es gibt nur einen Weg sie bis zur nächsten Konferenz zu bewältigen, nämlich indem wir die politische und fachliche Koordinierung unserer Bemühungen erheblich stärken.
Die Einbeziehung von Ministern und hochrangigen Akteuren in die Arbeit des Europäischen Ministerausschusses für Umwelt und Gesundheit gibt mir Gewissheit, dass wir nicht scheitern werden. Durch sorgfältige Arbeit der neu geschaffenen Europäischen Sonderarbeitsgruppe Umwelt und Gesundheit werden wir gemeinsam sicherstellen, dass der Prozess umgesetzt und begleitet wird, und, meine Damen und Herren, wir werden die öffentliche Gesundheit in der Europäischen Region der WHO erheblich stärken.
Die 53 Mitgliedstaaten der Europäischen Region der WHO haben sich erneut hinter die grundlegenden Werte der WHO - Solidarität, Chancen-gleichheit und Teilhabe - gestellt. Indem wir unsere Verbundenheit mit diesen Werten in konkrete Maßnahmen umsetzen, sind gerechte und faire Gesellschaften in der Europäischen Region für uns leichter zu erreichen.
Die Weltgesundheitsorganisation wird Ihnen beistehen, Sie in Ihrem Stre-ben nach Erfüllung der neuen Verpflichtungen unterstützen und Ihnen hel-fen, greifbare Ergebnisse in Bezug auf den Klimawandel, die Bewältigung der sozioökonomischen Ungleichheiten und die Stärkung der internationa-len Kooperation zu erreichen.
Sehr geehrte Delegierte, ich danke Ihnen. Danke für Ihre Unterstützung. Danke für Ihren Enthusiasmus. Danke dafür, dass Sie diesen Prozess durch nationale Konzepte und Strategien mit Leben füllen.
Sehr geehrte Partner, Kommissar Dalli und Kollegen in der Europäischen Kommission und den Agenturen, ich danke Ihnen für Ihre Beiträge, Ihre Beteiligung und für die positiven Veränderungen, die Sie in den vergange-nen Jahren ermöglicht haben.
Dr. Jon Hilmar Iversen aus Norwegen und Dr. Corrado Clini aus Italien. Als Ko-Vorsitzende des Europäischen Ausschusses für Umwelt und Ge-sundheit haben Sie die Vorbereitungen für diese Konferenz geleitet. Wir hätten all das, was wir in den vergangenen drei Tagen erreicht haben, ohne Sie nicht schaffen können.
Ich bin auch den Hauptrednern, den Vorsitzenden, den Berichterstattern und den Podiumsmitgliedern dankbar für ihr Engagement und ihre aktive Teilnahme.
Sehr geehrte Damen und Herren,
nach all dieser harten Arbeit bleibt mir nur noch eine Aufgabe und die besteht darin, einen Gastgeber für die sechste Ministerkonferenz zu Umwelt und Gesundheit zu finden. Ich bitte alle Mitgliedstaaten, eine Ausrichtung der Konferenz im Jahr 2016 in Betracht zu ziehen.
Ich freue mich darauf, viele von Ihnen schon im September in Moskau wiederzusehen, wenn wir zur 60. Tagung des WHO-Regionalkomitees für Europa zusammenkommen und die Ergebnisse dieser Konferenz erörtern und durch eine Resolution und ggf. auch noch auf andere Weise unterstützen werden.
Abschließend lassen Sie uns gemeinschaftlich all denen danken, die diese Konferenz möglich machten. Freunden, die in der Vergangenheit diesen faszinierenden Prozess entlang der umweltbedingten Determinanten von Gesundheit ermöglichten: Jo Asvall und mein Amtsvorgänger Marc Danzon, der der diesjährigen Konferenz in Parma zustimmte, und weitere Direkto-ren, ehemalige Minister für Gesundheit und Umwelt, Berater und Kollegen.
Ich danke auch den Vorsitzenden der einzelnen Sitzungen, die den Ablauf der Konferenz auf so elegante Weise ermöglichten.
Ein herzliches Dankeschön ergeht auch an Leen Meulenbergs. Sie werden alle wissen, was ich meine, wenn ich sage, dass ich ihr viel verdanke, denn ohne sie wären die Verhandlungen über die Erklärung und den künftigen Prozess nicht zu einem so erfolgreichen Abschluss gekommen. Diese Er-klärung ist allerdings Ihre Erklärung, nicht die des Sekretariats. Sie haben sie ausgehandelt und per Akklamation angenommen. Danke, Leen, für all die Arbeit.
Schließlich geht ein herzlicher Dank auch an alle, die bekanntlich heute nur zum Teil hier bei uns sind: die Bediensteten des WHO-Regionalbüros für Europa, die sichtbar auf dem Podium oder hinter den Kulissen gearbeitet haben, aber auch die italienischen Konferenzmitarbeiter, die Dolmetscher und andere, die zur Organisation dieser Konferenz beigetragen haben.
Danke, meine Damen und Herren. Ich wünsche Ihnen Gesundheit und eine sichere Heimreise und hoffe, Sie alle schon bald wiederzusehen.
Mit diesen Worten erkläre ich die Konferenz für beendet.