Weltgesundheitstag 2010 – 1000 Städte, 1000 Leben

WHO/Vitali Shkaruba

(Bild: WHO/Vitali Shkaruba)

Der Weltgesundheitstag 2010 ist der Gesundheitsförderung in Städten gewidmet. Vom 7. bis 11. April 2010 werden daher die Städte durch die Kampagne "1000 Städte, 1000 Leben" dazu aufgefordert, öffentliche Räume für die Gesundheit zu öffnen und Geschichten über Vorbilder zu sammeln, die durch Wort und Tat der Gesundheit in ihren Städten gedient haben. An dieser Aktion beteiligen sich über 175 Städte in 31 Ländern aus der ganzen Europäischen Region der WHO.

Warum Gesundheitsförderung in Städten?

70% der Bürger Europas leben in Städten. Das Leben in der Stadt birgt zahlreiche Gesundheitsrisiken, die mit Wasser und Abwasser sowie der Umweltqualität insgesamt, mit Gewalt und Verletzung, mit nichtübertragbaren Krankheiten und Lebensweisen (Tabakkonsum, ungesunder Ernährung, Bewegungsmangel, schädlichem Alkoholkonsum) sowie mit Krankheitsausbrüchen verknüpft sein können. Die ärmsten Bevölkerungsgruppen sind hiervon am stärksten betroffen.

Die Lage in der Europäischen Region

  • Über 92% der Städter leben in Gebieten mit einer Luftverschmutzung, durch die der WHO-Richtwert für Schwebstaubbelastung überschritten wird.
  • Umgebungslärm gilt in Städten als der am weitesten verbreitete Stressfaktor.
  • Täglich sterben ungefähr 100 Kinder und Jugendliche (unter 25 Jahren) durch Straßenverkehrsunfälle und auf jeden Todesfall entfallen im Durchschnitt noch 35 nicht tödliche Verletzungen.
  • Die Prävalenz von Übergewicht (einschließlich Adipositas) in der Altergruppe 11 bis 13 Jahre reicht von 5% bis zu in manchen Ländern über 25%.
  • Die zurückgelegte Entfernung beträgt bei 50% aller Autofahrten weniger als 5 km und könnte mit dem Fahrrad in 15 bis 20 Minuten oder zu Fuß bei schnellem Schritt in 30 bis 50 Minuten zurückgelegt werden. 

Handlungsoptionen

Stadtplanung kann gesunde Verhaltensweisen und Sicherheit fördern, indem sie aktive Fortbewegung unterstützt, Stadtzonen auf körperliche Betätigung auslegt und behördliche Maßnahmen gegen Tabak und für Lebensmittelsicherheit vorsieht. Durch besseren Wohnraum sowie bessere Wasserver- und Abwasserentsorgung können die Gesundheitsrisiken ein gutes Stück zurückgedrängt werden. Die Schaffung integrativer Städte, die alle Altersgruppen willkommen heißen und für alle zugänglich sind, dient all ihren Bewohnern. Das Programm Gesunde Städte der WHO gewinnt Kommunalverwaltungen für eine Entwicklung im Sinne der Gesundheit in einem Prozess aus politischem Willen und institutionellem Wandel verbunden mit Kapazitätsaufbau, partnerschaftlicher Planung und innovativen Projekten. Es unterstützt auch das Gesunde-Städte-Netzwerk der Europäischen Region der WHO, zu dem sich Städte aus der gesamten Region zusammengeschlossen haben, die den Themen Gesundheit und nachhaltiger Entwicklung verpflichtet sind.