Weltgesundheitstag 2009 – Leben retten. Vorbereitung von Krankenhäusern auf Krisensituationen

WHO

Der Weltgesundheitstag 2009 hat als Schwerpunktthema die Sicherheit von Gesundheitseinrichtungen und die gezielte Vorbereitung von Gesundheitsfachkräften auf die Behandlung von betroffenen Menschen in Krisensituationen. Gesundheitszentren und medizinische Fachkräfte erbringen täglich unentbehrliche Gesundheitsleistungen für die Bevölkerung. In Katastrophensituationen werden ihre Dienste noch dringender benötigt: Behandlung von Verletzungen, Prävention von Krankheiten und Befriedigung der dringenden gesundheitlichen Bedürfnisse der Menschen.

Ein sicheres Krankenhaus, das auch während und nach einem Katastrophenereignis oder einer anderen Krisensituation voll funktionsfähig bleibt, ist eine sichere Zufluchtstätte, die Leben retten kann. Sichere Gesundheitseinrichtungen stellen eine gemeinsame Verantwortung dar und sind maßgeblich auf Unterstützung aus anderen Bereichen angewiesen, um die lebenswichtige Versorgung aufrechterhalten zu können. Wenn Gesundheitseinrichtungen nicht mehr funktionsfähig sind, so wird dadurch die leidende Bevölkerung doppelt getroffen.

In der Europäischen Region der WHO haben sowohl Häufigkeit als auch Ausmaß von Naturkatastrophen zugenommen. So waren im Zeitraum 1990–2008 über 47 Mio. Menschen in der Region von Überschwemmungen, extremen Temperaturen, Dürren, Waldbränden, Erdbeben, Unfällen, Massenbewegungen (Lawinen, Erdrutsche, Steinschlag und Bodensenkungen) und Stürmen betroffen. Die ökonomischen Schäden aus diesen Ereignissen beliefen sich auf gut 246 Mrd. US-$.

Häufig wird einfach davon ausgegangen, dass Krankenhäuser für Krisensituationen gerüstet sind; aber es sind Investitionen und besondere Anstrengungen in Bezug auf bauliche und organisatorische Maßnahmen erforderlich, damit sie in einer solchen Situation, in der sie besonders dringend gebraucht werden, um Leben zu retten, auch weiterhin funktionstüchtig bleiben. Dabei ist es nicht notwendigerweise mit großen Kosten verbunden, ein Krankenhaus krisensicher zu machen. Es gibt eine Reihe kostengünstiger, doch hoch wirksamer Interventionen, durch die sich Risiken reduzieren und die Widerstandskraft neuer wie auch bestehender Einrichtungen erhöhen lassen.

Die Leistungsfähigkeit eines Krankenhauses in einer Krisensituation hat nicht nur Auswirkungen auf die unmittelbaren Opfer, sondern auch langfristige Folgen für die Gesundheitsversorgung, da bauliche Maßnahmen Zeit und Mittel in Anspruch nehmen. Die gezielte Vorbereitung von Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen auf Katastrophenereignisse ist eine ökonomische wie auch soziale Notwendigkeit.