Weltgesundheitstag 2011 - Antibiotikaresistenz: Wer heute nicht handelt, kann morgen nicht mehr heilen

WHO

Die Gesundheit der Menschen in der Europäischen Region wird durch ein sich ausbreitendes Phänomen bedroht: Bakterien, die häufig vorkommende, lebensbedrohliche Infektionen verursachen, entwickeln zunehmend Resistenzen gegen Antibiotika, die zu ihrer Behandlung verwendet werden. Dies ist auf den weit verbreiteten, oft übermäßigen Einsatz von Antibiotika bzw. ihren unsachgemäßen Gebrauch bei Menschen und Tieren zurückzuführen. Angesichts der Dringlichkeit des Problems wurde antimikrobielle Resistenz als Thema des Weltgesundheitstages 2011 gewählt.

In der Europäischen Region wurde als besonderer Schwerpunkt die Antibiotikaresistenz gewählt.

Heute sterben in den Ländern der Europäischen Union jährlich 25 000 Menschen an schweren Infektionen mit resistenten Bakterien, die meist in Gesundheitseinrichtungen erworben wurden. Wenn keine wirksamen neuen Antibiotika gefunden werden und sich die Resistenzen weiter ausbreiten, droht der Gesellschaft eine Rückkehr zu Verhältnissen, wie sie vor der Entdeckung der Antibiotika herrschten, als Kinder oft an einer einfachen Lungenentzündung starben und Ärzte gegen Meningitis machtlos waren. Multiresistente Tuberkulose ist ein weiteres Beispiel für diese neu entstehende Bedrohung. 

Die WHO appelliert an die Öffentlichkeit, die verschreibenden Ärzte, die pharmazeutische Industrie und die Viehwirtschaft, jetzt zu handeln und zu einer verantwortungsbewussten Verschreibungs- und Anwendungspraxis überzugehen, Antibiotikagebrauch und -resistenz zu überwachen und zurückzuverfolgen und die Entwicklung neuer Antibiotika voranzutreiben.

Mit Blick auf den Weltgesundheitstag und zur Sensibilisierung für die Risiken von Gebrauch und Missbrauch von Antibiotika unterstützt die WHO Aktionen und Kampagnen in der gesamten Europäischen Region. Das Regionalbüro für Europa organisiert bzw. unterstützt die größten Veranstaltungen, die in Moskau, Straßburg, Kopenhagen, Rom und London stattfinden.