Weltgesundheitstag : Experten diskutieren in Moskau über Antibiotikaresistenz

WHO

Ein wissenschaftliches Seminar in Moskau war eine von zahlreichen Veranstaltungen in der gesamten Europäischen Region, mit denen am Weltgesundheitstag auf die Herausforderung durch Antibiotikaresistenz aufmerksam gemacht wurde.

Zu der Veranstaltung, die vom WHO-Regionalbüro für Europa beim Ministerium für Gesundheit und soziale Entwicklung organisiert wurde, versammelten sich führende russische Experten für übertragbare Krankheiten. Antibiotikaresistenz ist weltweit zu einem besorgniserregenden Problem geworden, dem sich kein Land entziehen kann. In ihren Eröffnungsansprachen unterstrichen Olga Borzova, Vorsitzende des Gesundheitsausschusses der Staatsduma (des Unterhauses des russischen Parlaments), und Veronika Skvortsova, Stellvertretende Ministerin für Gesundheit und soziale Entwicklung der Russischen Föderation, die Bedeutung der Bedrohung und den akuten Handlungsbedarf auf diesem Gebiet.

Experten von Organisationen wie dem Europäischen Zentrum für die Kontrolle und die Prävention von Krankheiten, der Europäischen Gesellschaft für klinische Mikrobiologie und Infektionskrankheiten und von ReAct schilderten zusammen mit Kollegen vom WHO-Regionalbüro für Europa die aktuelle epidemiologische Situation und diskutierten über Probleme und geeignete Praktiken in den Ländern der Europäischen Region.

In ihrer Rede auf dem Seminar stellte Zsuzsanna Jakab, WHO-Regionaldirektorin für Europa, den strategischen Aktionsplan vor, mit dem Entstehung und Ausbreitung von Antibiotikaresistenzen bekämpft und an ihren wichtigsten Ursachen angesetzt werden soll; der Aktionsplan soll auf der Jahrestagung der Europäischen Region der WHO im September den Gesundheitsministern vorgelegt werden.

Im Anschluss an das Seminar fand eine Informationsveranstaltung für die Presse statt, auf der auch die Podiumsteilnehmer, darunter Zsuzsanna Jakab und Veronika Skvortsova, anwesend waren.

Ein strategischer Aktionsplan zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz

Der strategische Aktionsplan zur Bekämpfung der Antibiotikaresistenz, den das Regionalbüro auf der jährlichen Tagung des Regionalkomitees im September 2011 allen Gesundheitsministern in der Region vorstellen wird, verfolgt sieben Ziele:

  1. Förderung der Abstimmung auf nationaler Ebene.
  2. Stärkung der Surveillance der Antibiotikaresistenz.
  3. Förderung eines vernünftigen Umgangs mit Antibiotika und einer Surveillance des Antibiotikaverbrauchs.
  4. Verbesserung der Infektionsbekämpfung und der Steuerung des Antibiotikagebrauchs in Gesundheitseinrichtungen.
  5. Förderung der Surveillance, Prävention und Bekämpfung von Antibiotikaresistenzen in der Nahrungskette.
  6. Förderung von Forschung und Innovation in Bezug auf neue Antibiotika.
  7. Verbesserte Sensibilisierung für den Umgang mit Antibiotika und die Gefahr einer Ausbreitung von Resistenzen.